Meinungen
Irrwitzige Vaterländer
von Raymond Walden
Jeder Krieg beginnt mit dem Mord an der Wahrheit.
Er wird ausgeführt im Namen des Vaterlandes und in geheiligter Kumpanei mit der „gottgegebenen“ Auserwähltheit, die sich seit Jahrtausenden zuverlässig als wahrheitstödlich erwiesen hat.
Was ist denn Vaterland? – Kaum mehr als eine Imagination, fokussiert auf das jeweils aktuelle Herrschaftssystem, weitestgehend instabil und variabel, das heißt, gar nicht existent, was ein Blick in den Geschichtsatlas beweist: Länder kommen und gehen, werden zusammengerauft und zerschlagen sich innerhalb weniger Jahre, sogar innerhalb einer Generation.
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Washingtons einzige Moral ist die Doppelmoral
von Robert Parry (USA)
Wenn ich mich mit der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika und ihren untertänigen Massenmedien beschäftige, habe ich manchmal den Eindruck, dass es dort überhaupt keine Moral gäbe, wäre da nicht die Doppelmoral. Von Präsident Barack Obama bis zu den Herausgebern von Washington Post und New York Times ist offenkundig, dass, was für den einen recht ist, für den anderen nicht billig ist.
Eine Wahl in einem umkämpften Land ist gültig und sogar beeindruckend, wenn dabei herauskommt, was das offizielle Washington will, etwa wie im vergangenen Monat in der Ukraine; sonst ist sie ein Schwindel und unrechtmäßig, wie in Syrien in diesem Monat.
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Militaristischer Unsinn
von Paul Craig Roberts (USA)
Wussten Sie, dass 85 bis 90% der Kriegsopfer am Kampf unbeteiligte Zivilisten sind? Zu diesem Schluss kam ein aus neun Personen bestehendes Forschungsteam in der Ausgabe vom Juni 2014 des American Journal of Public Health. Die Tode von Soldaten, die im Krieg kämpfen, machen einen kleinen Teil der menschlichen und wirtschaftlichen Kosten aus. Die Auffassung, dass Soldaten für uns ihr Leben opfern, ist falsch. Am Kampf Unbeteiligte bilden die Hauptopfer des Kriegs.
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An der finsteren Seite arbeiten
von Robert C. Koehler (USA)
Vor zehn Jahren wurden Fotos von der Kreuzigung – und schlimmer – der amerikanischen Öffentlichkeit zugänglich. Die Medien bezeichnen es noch immer als „den Abu Ghraib-Skandal,“ als ob die unangenehmen Auswirkungen auf das Team Bush den hauptsächlichen Schrecken der Folterfotos ausgemacht hätten.
Niemand spricht vom „Auschwitz-Skandal.” Die Tiefe unserer moralischen Verkommenheit muss erst noch ausgelotet werden.
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Zum 15. Jahrestages des Kosovo-/Jugoslawienkrieg 1999
„Es begann mit einer Lüge“
von Clemens Ronnefeldt
Vor 15 Jahren, am 24. März 1999, hielt der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder die nachfolgende TV-Ansprache: „Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, heute abend hat die NATO mit Luftschlägen gegen militärische Ziele in Jugoslawien begonnen. Damit will das Bündnis weitere schwere und systematische Verletzungen der Menschenrechte unterbinden und eine humanitäre Katastrophe im Kosovo verhindern. Der jugoslawische Präsident Milosevic führt dort einen erbarmungslosen Krieg. Die jugoslawischen Sicherheitskräfte haben ihren Terror gegen die albanische Bevölkerungsmehrheit im Kosovo allen Warnungen zum Trotz verschärft. Die internationale Staatengemeinschaft kann der dadurch verursachten menschlichen Tragödie in diesem Teil Europas nicht tatenlos zusehen. Wir führen keinen Krieg, aber wir sind aufgerufen, eine friedliche Lösung im Kosovo auch mit militärischen Mitteln durchzusetzen (...)“ (1).
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Ukraine: Deeskalation statt Marsch in einen heißen Krieg
Erklärung zur Kriegsgefahr in Europa - Kooperation für den Frieden
von Reiner Braun, Jens-Peter Steffen, Lucas Wirl
Die Kooperation für den Frieden, ein Dachverband der Friedensbewegung, dem mehr als 50 friedenspolitische Organisationen und Initiativen angehören, fordert die Regierungen in Ost und West auf, alles zu vermeiden, was die Situation in der Ukraine weiter verschärft. Sowohl alle Truppenbewegungen als auch die verbale Kriegsrhetorik beider Seitenmüssen gestoppt werden. Die völkerrechtswidrigen Handlungen Russland in der unabhängigen Ukraine müssen sofort beendet werden. Schluss sein muss genau so mit der unverantwortlichen Instrumentalisierung der Ukraine durch den Westen, der aggressiven Rhetorik im Stile des Kalten Krieges. Es darf keine militärischen Maßnahmen der NATO, noch Waffenlieferungen in die Region geben.
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Offener Brief an den Herrn Bundespräsidenten Gauck
von Thomas Bauer
Sehr geehrter Herr Bundespräsident Gauck,
ihre Forderung auf der „NATO-Sicherheitskonferenz“ 2014 nach größerer militärischer Beteiligung Deutschlands an der „globalen Ordnungspolitik“ mit den USA als Grundpfeiler, kann nicht unwidersprochen bleiben, denn eine kritische Rückschau zeigt die Vergeblichkeit dieser Ordnungspolitik.
Beispielhaft sind hier die 1013 Toten im Januar allein im Irak oder der „Volksaufstand“ in Bosnien mit der Verwüstung des Präsidialamtes und dem Verbrennen zahlreicher öffentlicher Gebäude, was jedoch neben den Berichten über die Ukraine offenbar kein Thema in den deutschen Massenmedien sein darf.
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