Meinungen

Ein weiterer netter kleiner Krieg

von Eric Margolis (USA)

Führen wir uns einige harte Fakten betreffend den bösartigen Konflikt in Syrien vor Augen.

Wenn die Vereinigten Staaten von Amerika Syrien direkt angreifen, sind der wirkliche Grund dafür nicht die chemischen Attacken vor einigen Tagen. Was sind 300 oder so Tote in einem seit zwei Jahren andauernden von den westlichen Mächten angeheizten Krieg, der bisher schon mehr als 100.000 Menschen das Leben gekostet hat?

Chemische Waffen sind grauenvoll. Das sind auch Kugeln, Granaten, Clusterbomben, Aerosolbomben, weisser Phosphor und Napalm. Alle Kriege sind in erster Linie Verbrechen.

Werden wir zu dem, was wir einst gehasst haben?

von Eric S. Margolis (USA)

In den späten 1980ern telefonierte eine in Moskau stationierte alte Freundin von mir spät am Abend mit ihrem Gatten in den Vereinigten Staaten von Amerika. Sie sagte, es war ein „typisches doofes Ehemann/Ehefrau-Gespräch,“ das sich hauptsächlich um ein kaputtes Garagentor drehte.

Gegen Mitternacht mischte sich eine barsche Stimme in das Gespräch. „Hier spricht Ihr KGB-Zuhörer. Das ist das langweiligste, dümmste Gespräch, bei dem ich je zugehört habe. Hören Sie jetzt auf und gehen Sie ins Bett!“

Schnüffeln läuft Amok

von Eric S. Margolis (USA)

Wir wissen, dass elektronisches Schnüffeln komplett aus den Fugen geraten ist, nachdem Luxemburgs Premierminister Jean Claude-Juncker gerade wegen eines hässlichen Skandals ins Wanken gekommen ist, in den der kleine Geheimdienst seines Landes verwickelt war. 

Was wir von Afghanistan gelernt haben

von Rep. Ron Paul (USA)

Letzte Woche (18.06.2013) eröffneten die Taliban ein Büro in Doha in Qatar mit dem Segen der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika. Bei der Eröffnungszeremonie erhoben sie die Fahne der Taliban und bezeichneten Afghanistan als das „Islamische Emirat Afghanistan“ – der Namen, den sie benutzt hatten, als sie vor dem Überfall der Vereinigten Staaten von Amerika 2001 an der Macht waren.

Die Vereinigten Staaten von Amerika hatten das Büro der Taliban nur als Treffpunkt für eine neue Runde von Verhandlungen über die Beendigung des Krieges gegen Afghanistan vorgesehen. Die Eröffnung der Taliban erweckte allerdings viel mehr den Eindruck einer Regierung im Exil. Die Regierung Karzai war verärgert, dass die Vereinigten Staaten von Amerika und die Taliban Verhandlungen angesetzt hatten, ohne Kabul auch nur zu verständigen. Karzais Regierung fühlte sich in puncto Verhandlungen über das Nach-Kriegs-Afghanistan so irrelevant wie sie es bald auch im Land sein wird. Irgendwie war es wie 1968 in Paris, wo die Vereinigten Staaten von Amerika Repräsentanten Nordvietnams trafen, um über einen Weg aus diesem Krieg zu verhandeln, der fast 60.000 Amerikaner und ein Vielfaches dieser Zahl Vietnamesen das Leben kostete.

Der Hunger ist von Menschen gemacht

Interview mit Jean Ziegler über Leben und Tod, Nahrungsmittelbörsen und Moral

"Not ist Konflikt. Wo Hunger herrscht, ist auf Dauer kein Frieden....Wir werden uns entschließen müssen, mit ritualisierten Traditionen zu brechen: Wer den Krieg ächten will, muss auch den Hunger ächten..." Willy Brandt (1913-1992), 1973 vor der UN

Weiterlesen: in PUBLIK von Ver.di

Atomwaffen und orientalische Verhältnisse

von Tarak Barkawi (USA)


Wieder einmal droht der verrückte Herrscher des Einsiedlerreichs – Nordkorea – mit Atomkrieg. Zumindest wollen die Medien, dass wir das so glauben.

BBC und andere Nachrichtenfirmen veröffentlichen Landkarten mit konzentrischen Kreisen, die die mutmasslichen Reichweiten der altersschwachen nordkoreanischen Raketensysteme angeben. Eine nie getestete Rakete könnte möglicherweise bis nach Alaska kommen und dort Sarah Palin und die Eisbären erschrecken.

Die von den Medien und Sprechern der Vereinigten Staaten von Amerika gelieferte Grundidee geht davon aus, dass orientalischen Despotien – als welche der Iran und Nordkorea regelmäßig dargestellt werden – unmöglich getraut werden kann, was Atomwaffen betrifft.

Der orwell'sche Kriegsstaat – Gemetzel und Doppeldenk

von Norman Solomon (USA) 

Nach den Bombenanschlägen, die beim Bostoner Marathon so furchtbar getötet und verstümmelt haben, versinken die Politiker und Massenmedien unseres Landes in tief empfundenem Mitleid – und reflexivem „Doppeldenk,“ das George Orwell beschrieb als die Bereitschaft, „jede Tatsache zu vergessen, die unbequem geworden ist.“

Im Gleichklang mit den Medienhäusern im ganzen Land setzte die New York Times eine gruselige Schlagzeile auf die Titelseite der Mittwoch-Ausgabe: „Regierungsvertreter sagen, dass die Bostoner Bomben geladen waren, um zu verstümmeln.“ Die Geschichte berichtete, dass Nägel und Kugellager in Druckkochtöpfe gepackt waren, „um scharfe Splitter in jeden zu schießen, der sich in Reichweite der Explosion befand.“