Meinungen

Für die Krise in der Ukraine ist der Westen schuld

Das US-Think-Tank "Council on Foreign Relations" sieht die Hauptschuld für die Eskalation in der Ukraine beim Westen. Die Einkreisung Russlands durch die NATO, die Expansion der EU und der - durch den Westen finanzierte Umsturz in Kiew hätten die Krise ausgelöst. Die ständigen Schuldzuweisungen an Putin seien deshalb falsch.

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Wir weigern uns, Feinde zu sein

von Ellen Diederich

Wo ist sie hin, die Friedenssehnsucht von Millionen Menschen, die der Kriegsmaschinerie in den 80ern zumindest kleine Niederlagen beibringen konnte und schließlich zur Besänftigung der Ost-West-Konfrontation beitrug? Wie konnte es passieren, dass der Friedensbewegung der Mut abhanden kam, die Kreativität und die Zuversicht, dass das eigene Engagement einen Unterschied machen konnte? Wie konnte es dazu kommen, dass der Krieg, ein gefährlicher Irrsinn, dessen Grausamkeit in Zeiten der bewegten Bilder wahrhaft kein Geheimnis mehr ist, heute eine triumphale Renaissance feiert? Das Bewusstsein, keinen Krieg zu wollen, ist bei der Mehrheit trotz anschwellender Propaganda noch vorhanden, die Entschlossenheit, selbst etwas dagegen zu tun, ist jedoch müder Resignation gewichen. Eine, in deren Vokabular “Aufgeben” nicht vorkommt, ist Ellen Diederich. Sie besuchte die Aktionskonferenz der Friedensbewegung am 11. 10. 2014 in Hannover. Gut, dass es so etwas gibt. Dennoch vermisst Ellen bei den sehr sachlichen Gesprächen Gefühle. Und Musik.

Um den Extremismus den Nährboden zu entziehen braucht Jordanien mehr Unterstützung

Friedensreferent des Internationalen Versöhnungsbundes fordert Bundesregierung zu mehr Engagement in Jordanien auf
 
Freising/Amman.  Der langjährige Friedensreferent des deutschen Zweiges des Internationalen Versöhnungsbundes, Clemens Ronnefeldt, kehrte Anfang November nach einer zweiwöchigen Jordanienreise und Begegnungen mit Flüchtlingen, Vertreterinnen und Vertretern von Hilfsorganisationen, des Parlamentes, des muslimisch-christlichen Dialoges, von Schulen und Universitäten, Medien und der Menschenrechtsarbeit nach Deutschland zurück.
 
"Rund die Hälfte der rund sieben Millionen Menschen in Jordanien sind palästinensische Flüchtlinge und deren Nachkommen, dazu kamen seit dem Irak-Krieg 2003 mehr als eine halbe Million sowie seit 2011 aus Syrien mehr als eine Million Flüchtlinge. Viele Gesprächspartner betonten einerseits die relative Stabilität des Landes in einer regionalen Umgebung größter Gewalt - und verwiesen gleichzeitig darauf, dass Jordanien einem Pulverfass gleicht", so Clemens Ronnefeldt.

Abschaffung der pazifistischen Verfassung Japans?

Premierminister Shinzo Abes anhaltende Militarisierungskampagne

von Saul Takahashi (Japan)

Die Bemühungen des japanischen Premierministers Shinzo Abe, die pazifistische Verfassung Japans zu ändern, hat im Ausland viel Aufmerksamkeit erregt. Diese Aufmerksamkeit ist durchaus angebracht, und es ist zu hoffen, dass sie anhalten wird. Wie auch immer, die meisten Medien im Ausland bringen nicht richtig hinüber, wie dramatisch und wie schnell die öffentliche Debatte in Japan in die falsche Richtung geht. Abe hat im Wesentlichen allen Aspekten des japanischen Pazifismus den Krieg erklärt, und die Folgen können nur katastrophal sein – für das Land und für die Welt.

Jeden Monat ein My Lai

von Robert C. Koehler (USA)

Wenn jemand fragt, „Warum macht ihr das mit einem Gook, warum tut ihr das Menschen an?“, dann ist deine Antwort: „Was denn, das sind nur Gooks, das sind keine Menschen. Es macht keinen Unterschied, was du mit denen machst, sie sind nicht menschlich.“

Und das steckt in dir drinnen,“ bezeugte Korporal John Geymann fast 44 Jahre danach bei der Winter Soldier-Untersuchung in Detroit, die von Vietnam Veterans Against the War (Vietnamveteranen gegen den Krieg) organisiert wurde. „Das wird dir ins Hirn gedrückt von dem Zeitpunkt, in dem du im Ausbildungslager aufwachst bis zum Zeitpunkt, in dem du als Zivilist aufwachst.“

Libyen - Der gescheiterte Staat

Von Afrikas reichstem Staat unter Gaddafi zu einem gescheiterten Staat nach dem Überfall der NATO

von Garikai Chengu (USA)

In dieser Woche liegt der dritte Jahrestag der vom Westen unterstützten Ermordung von Libyens ehemaligem Präsidenten Muammar Gaddafi und des Sturzes einer der größten Nationen Afrikas.

1967 übernahm Colonel Gaddafi eines der ärmsten Länder Afrikas, zu dem Zeitpunkt, als er ermordet wurde, hatte Gaddafi Libyen zum reichsten Land Afrikas gemacht. Libyen hatte das höchste Bruttoinlandsprodukt pro Kopf und die höchste Lebenserwartung auf dem Kontinent. Es lebten weniger Menschen unter der Armutsgrenze als in den Niederlanden.

Nach dem Überfall der NATO vor drei Jahren ist Libyen jetzt ein gescheiterter Staat und seine Wirtschaft liegt in Scherben. Während der Regierung die Kontrolle entgleitet und zu den Milizkämpfern übergeht, ist die Erdölproduktion so gut wie zum Erliegen gekommen.

Die Propaganda zur Aufrüstung der Bundeswehr

von Dieter Riebe

Jetzt fordert auch CSU-Vorsitzender Horst Seehofer auf einem CSU-Treffen zur Außenpolitik in Nürnberg mehr Geld, um den angeblichen desolaten Zustand der Bundeswehr zu beenden und will damit erreichen, dass Deutschland eine gewichtigere Rolle in der Welt spielen kann. Gleichzeitig behauptet Seehofer, "Wir wollen keine Militarisierung der Außenpolitik, unser Kompass ist die Friedfertigkeit."¹) Was den nun? Widersprüchlicher kann man wohl nicht sein.