Meinungen

Beihilfe zum Massenmord

von Jürgen Grässlin

Drängender als die Frage nach gerechtem Krieg ist die Frage, ob es gerechte Rüstungsexporte gibt. Eine Spurensuche.

Deutsche Waffen finden sich in fast allen Winkeln der Welt, deutsche Soldaten hingegen nicht. Nicht minder lohnend wie die Frage nach einem gerechten Krieg, ist aus meiner Sicht also die, ob es gerechte Rüstungsexporte gibt. Können Rüstungsexporte in einer Welt voller Ungerechtigkeit einen Beitrag zu mehr Gerechtigkeit leisten? Schaffen Waffenlieferungen Stabilität und Sicherheit? Falls ja, müssen sie in wohlüberlegten Fällen gezielt gefördert werden. Falls nein, stellt sich die Frage: Gibt es wenigstens in der Theorie gerechten Waffenhandel? Wenn nicht, muss Waffenhandel ­verboten werden.

Strategiewechsel: NATO rüstet für Kalten Krieg 2.0

Von Uli Cremer

Auf ihrem Gipfel im walisischen Cardiff hat die NATO Anfang September 2014 einen Strategiewechsel Richtung Kalter Krieg 2.0 vollzogen und diesen auch mit entsprechenden militärischen Maßnahmen unterfüttert, u.a. durch den Beschluss, eine „Sehr Schnelle Eingreiftruppe Ost“ aufzustellen. Dass nicht auch noch die NATO-Russland-Grundakte aus dem Jahre 1997 aufgekündigt wurde, ändert an der Grundsatzentscheidung nichts. Ab sofort gilt Russland als Gegner im Kalten Krieg 2.0, der als eröffnet gelten kann.

Weiterlesen: http://www.gruene-friedensinitiative.de

Die Sanktionen prallen zurück und treffen die Europäer

von Brian Cloughley (USA)

Am 10. August kommentierte die Financial Times in einer Reaktion auf das Chaos in der Ukraine: „Die Politik des Westens ist zu einer reflexartigen Eskalation von Sanktionen geworden,“ und dieses Mal hat es die Financial Times in Bezug auf Außenpolitik einmal richtig erwischt. Die Vereinigten Staaten von Amerika und ihre Jünger in Europa und Australien haben gegen Russland Sanktionen wegen dessen angeblicher Einmischung in der Ukraine verhängt, welche rein gar nichts mit den Vereinigten Staaten von Amerika oder sonst jemand zu tun hat. Und Russland gibt verständlicherweise die Antwort.

Die Kriegsverbrechen mit Atomwaffen

Vonnegut über Nagasaki:
„Die rassistischste, niederträchtigste Tat, die dieses Land nach der Sklaverei begangen hat.“

von John LaForge (USA)

„Über das Pro und Contra von Hiroshima lässt sich streiten,“ sagte einmal Telford Taylor, der Chefankläger von Nürnberg, „aber ich habe nie eine plausible Rechtfertigung für Nagasaki gehört“ – das er als ein Kriegsverbrechen einstufte.

In seinem 2011 erschienenen Buch Atomic Cover-Up (atomare Vertuschung) sagt Greg Mitchell: „Wenn Hiroshima darauf hinweist, wie billig Leben im atomaren Zeitalter geworden ist, dann zeigt Nagasaki, dass es als absolut wertlos beurteilt werden könnte.“ Mitchell erwähnt, dass der amerikanische Autor Dwight MacDonald 1945 als Beispiel für Amerikas „Abstieg in die Barbarei“ den Abwurf von „kaum bekannten Giften“ auf eine zivile Bevölkerung anführte. The New York Herald Tribune schrieb in einem Leitartikel, dass „keine Genugtuung in dem Gedanken liegt, dass eine amerikanische Flugzeugbesatzung das zustandegebracht hat, was ohne Zweifel das größte simultane Gemetzel in der gesamten Geschichte der Menschheit ist.“

Der Irrweg des Westens

Es gibt aus den Mainstream-Medien, wie dem Handelsblatt, jetzt auch eine der wenigen kritischen Stimmen zum Ukraine-Konflikt. Dieser Artikel ist sehr lesenswert.

von Gabor Steingart

Weiterlesen im Handelsblatt.com - Der Irrweg des Westens

Japan verwirft die pazifistische Verfassungsklausel und legalisiert Intervention im Ausland

Die Vereinigten Staaten von Amerika drängten Japan, sich mehr an globalen militärischen Abenteuern zu beteiligen

von Jason Ditz (USA)

Indem er auf die langfristigen Ambitionen der Regierung Abe einging, kündigte der japanische Premierminister Shinzo Abe eine „Neuinterpretation“ an, die praktisch das Ende des nahezu 70-jährigen Verfassungsverbots von Kriegen im Ausland bedeutet.

Abe brachte freimütig sein Verlangen zum Ausdruck, die japanischen Selbstverteidigungskräfte in ein richtiges Militär umzuwandeln, und hat die „Drohung” China in seine neue Politik eingeführt, während er argumentierte, dass die militärische Aufrüstung bewirken würde, dass das Land paradoxerweise „eher nicht“ Krieg führen wird.

Wer Soldat/Soldatin wird, verzichtet automatisch auf Grundrechte

Der Preis des Status Soldat - 

"(Staats)Bürger/innen in Uniform“

von Christian Neumann (Oberleutnant) im Juni 2014

Wer mit den Gedanken spielt Soldat/Soldatin zu werden, sollte über die sich daraus ergebenen Konsequenzen informiert sein.

Freiwillig Wehrdienstleistende, Wehrübende, Eignungsübende, Soldaten auf Zeit und Berufssoldaten, die sich im aktiven Wehrdienstverhältnis befinden, werden in der Kategorie "Staatsbürger/in in Uniform" zusammengefasst. Der Begriff geht auf Generalmajor Wolf Graf von Baudissin zurück. Dieser sprach sogar von der Demokratisierung der Armee und nicht nur von der Armee in der Demokratie. Dieser Umstand wird in heutiger Argumentation gerne von offizieller Seite verdrängt.