Meinungen

Eine bemerkenswerte Rede

Rede am 13.12.2014 in Berlin vor dem Schloss Bellevue

von Eugen Drewermann

Meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde des Friedens, wir stehen hier in den Vorweihnachtstagen, um auszusprechen, was wohl jeder fühlt: Wir wollen Frieden, und keinen Krieg!

Als Theologe möchte ich Herrn Gauck daran erinnern, dass er seinen Gemeinden, als er noch im Dienst war, wohl nicht erläutert hat wie die Engel über den Fluren von Bethlehem zur Friedenspolitik des Kaisers Augustus in Rom aufriefen. Genau das Gegenteil der Pax Romana war gemeint: Wer dich auf die eine Wange schlägt, dem halte noch die andere hin. Das ist das Gegenteil von Aufrüstung. Glücklich, heißt es in der Bergpredigt, wage ich die Menschen zu nennen, die in dieser Welt den Mut haben, wehrlos zu bleiben. Davon ausgehend erscheint es wie eine Perversion der christlichen Werte, die Sie vorgeben zu verteidigen, wenn Sie uns erläutern, es sei Verantwortung, kriegsbereit in aller Welt zu werden.

Wir sind das nicht, wir sind dagegen!

Folter á la Amerika

von Hugh Gusterson (USA)

Als Anthropologe bin ich fasziniert von dem Begriff „enhanced interrogation“ („höherwertige Vernehmung“). Er muss sicher einen Ehrenplatz einnehmen im amerikanischen Lexikon der Regierungseuphemismen für Gewalt, gemeinsam mit Wendungen aus dem nuklearen Diskurs wie „Kollateralschaden“ (für die massenhafte Tötung von Zivilisten), „Ereignis“ (für eine atomare Explosion), „Gegenschlag“ (für die atomare Zerstörung einer Stadt), „chirurgischer Schlag“ (ein gezielter Schlag mit Atomwaffen) und „saubere Bomben“ (Atomwaffen, die angeblich weniger Strahlungswirkung als Sprengwirkung haben). Wie Carol Cohn in ihrem klassischen Artikel über die Sprache von Atomstrategen „Sex and Death in the Rational World of Defense Intellectuals“ (Sex und Tod in der rationalen Welt von Intellektuellen im Bereich der Verteidigung) bemerkt, bilden „saubere Bomben“ wohl die perfekte Metapher für die Sprache der Verteidigungsanalysten und Waffenkontrolleure. Diese Sprache hat eine enorme destruktive Kraft, aber ohne emotionalen Niederschlag.“

Grußwort zur Friedenswinter-Demonstration am 13.12.2014 in Berlin

von Daniela Dahn

Liebe Friedensfreunde, wir müssen nicht in allem einig sein, aber über einen Punkt gibt es wohl keinerlei Meinungsverschiedenheit: Der Frieden in Europa ist bedroht, wie seit einer Generation nicht mehr.

Bundeswehrkonzerte haben in Kirchen nichts zu suchen

Eine Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Sicherheitskonzepten ist notwendig

Eine Gemeinsame Erklärung der Vorstände der EAK und der AGDF

Die Vorstände der Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF) und der Ev. Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK) kritisieren Konzerte von Musikformationen der Bundeswehr in Kirchen, die in der Adventszeit verstärkt stattfinden.

Die CIA und ihre Folterer

Krieg, Geheimdienste und Folter gehören unmittelbar zusammen und sind nicht zu trennen.

von Andrew P. Napolitano (USA)

Als der Leiter der CIA-Folterabteilung beschloss, Videoaufnahmen von der entsetzlichen Arbeit seines Teams zu vernichten, setzte er unwissentlich eine Reihe von Ereignissen in Gang, die zur Veröffentlichung der massivsten detaillierten Dokumentation über gesetzwidriges Verhalten hoher Regierungsbeamter und die absichtliche Zufügung von Schmerzen an nicht am Kampf Beteiligte durch die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika seit den Tagen des Bürgerkriegs führten. Hier die Vorgeschichte.

Militarismus in der Kirche ist das falsche Signal

von Detlef Bald (Dietrich-Bonhoeffer-Verein)

Offener Brief   -   „Es gibt keinen Weg zum Frieden, Frieden ist der Weg“  Mahatma Gandhi

Sehr geehrte Damen und Herren,

mit großer Sorge haben wir erfahren, dass Militärkorps der Bundeswehr etwa 50 Adventskonzerte in  verschiedenen Kirchen in Deutschland planen. Dies halten wir angesichts der momentanen, gewaltvollen und  kriegerischen Konflikte in der Welt für bedenklich. Nach Selbstaussage der Bundeswehr dient die  Militärmusik dazu, „Bundeswehr in sympathischer, für jedermann leicht nachzuvollziehenden Form erfahrbar“  zu machen und „die Bundeswehr nach innen und außen zu repräsentieren.“ 

Die Tore zum Dritten Weltkrieg werden geöffnet

von Paul Craig Roberts (USA)

Laut Berichten hat Washington beschlossen, die Ukraine für einen neuen militärischen Überfall auf die russische Volksgruppe in Donetsk und Luhansk zu bewaffnen.

Ein Vertreter des russischen Außenministeriums verurteilte die rücksichtslose Entscheidung Washingtons, Kiew mit Waffen zu beliefern, als eine Verletzung von Abkommen, die eine politische Lösung des Konflikts erschweren wird. Diese Stellungnahme ist verblüffend. Sie lässt annehmen, dass die russische Regierung noch nicht kapiert hat, dass Washington kein Interesse an der Lösung des Konflikts hat. Washington bezweckt, die unglücklichen Ukrainer gegen Russland zu benützen. Je mehr sich der Konflikt verschlimmert, desto mehr freut sich Washington.