Meinungen

Alle Kolonialkriege gleichen sich


von Eric S. Margolis (USA)

Die Berichte über das Massaker eines amerikanischen Soldaten an 16 afghanischen Zivilisten, die meisten davon Frauen und Kinder, ließ mich über die 14 Kriege und Kolonialkonflikte nachdenken, über die ich in meiner Laufbahn berichtet habe. Schrecklich, aber nicht überraschend.


Dieser Zwischenfall illustriert das, was ich als die Eisernen Gesetze des Kolonialkrieges bezeichne:

PTBS ist der Krebs der Seele

von Robert C. Koehler (USA)

Können wir den Ruhm aus dem Wort „Krieg” herauspressen? Können wir statt dessen über primitive Irrationalität und lebenslange innere Hölle sprechen? Können wir über die Trümmer von zwei Ländern sprechen?

Können wir über Krebs der Seele sprechen?

In der außergewöhnlichen Dokumentation On the Bridge (Auf der Brücke) – einem großzügigen Einblick in die Wirklichkeit des Krieges und den Schrecken von PTBS (
posttraumatischen Belastungsstörungen) unter der Regie von Olivier Morel – hat jeder der sechs Irakkriegs-Veteranen, der sein oder ihr Herz im Lauf des Films öffnet, einen Moment eines tiefen, fast unerträglichen Schweigens am Ende, in dem er/sie in die Kamera starrt und durch die Kamera den Betrachter anstarrt ... und das Land, das aufzuwecken sie sich vorgenommen haben. In diesem Schweigen beginnen einige Fragen aufzutauchen.

 

Warum können die Amerikaner keine Demokratie haben?

von Paul Craig Roberts (USA)


Syrien hat eine säkulare Regierung wie der Irak vor der amerikanischen Invasion. Säkulare Regierungen sind wichtig in arabischen Ländern, in denen eine Spaltung zwischen Sunniten und Schiiten besteht. Säkulare Regierungen halten die gespaltene Bevölkerung davon ab, sich gegenseitig umzubringen.


Nachdem die amerikanische Invasion, ein Kriegsverbrechen nach dem Nürnberger Standard, der von den Vereinigten Staaten von Amerika nach dem Zweiten Weltkrieg eingeführt wurde, die säkulare Regierung Saddam Husseins stürzte, gingen die irakischen Sunniten und Schiiten gegeneinander los. Der Bürgerkrieg unter den Irakern rettete die amerikanische Invasion. Nichtsdestotrotz fanden genügend Sunniten die Zeit, um die amerikanischen Okkupanten des Irak zu bekämpfen, so dass die Vereinigten Staaten von Amerika nie imstande waren, Bagdad zu besetzen, vom Irak gar nicht zu reden, ungeachtet dessen, wie gewalttätig und rücksichtslos die Vereinigten Staaten von Amerika ihre Macht einsetzten.

Chinas Vormacht muss nicht Krieg mit den USA bedeuten

von Gwynne Dyer (USA)

Gerade als dieses Monat der chinesische Vizepräsident Xi Jinping in den Vereinigten Staaten von Amerika zu einem viertägigen Besuch eintraf, verkündete Präsident Obama einer Zuhörerschaft von Arbeitern in Milwaukee: „Die Produktion kommt zurück!“ Zurück von China, meinte er damit.


Aber während die Firma Master Lock Co. in Milwaukee tatsächlich einige Arbeitsplätze zurück in die Vereinigten Staaten von Amerika verlegt hat, weiß doch jeder, dass in Wirklichkeit der Fluss in die andere Richtung weiter geht. Es macht nichts aus, ob Chinas Wirtschaft die amerikanische 2020, 2025 oder 2030 letztlich überholt. Eine große Verlagerung von Produktivität und Reichtum findet zur Zeit statt und wirtschaftliche Kraft überträgt sich generell ziemlich direkt auf militärische Macht. Werden die Vereinigten Staaten von Amerika und China also imstande sein, die Verlagerung ohne einen großen Krieg hinzukriegen?

 

Iran, Israel und die Vereinigten Staaten von Amerika: Schlittern in den Krieg

von Conn Hallinan (USA)

Kriege werden ausgetragen, weil einige Leute entscheiden, dass es in ihrem Interesse liegt, sie auszutragen. Der Erste Weltkrieg wurde nicht begonnen wegen der Ermordung von Erzherzog Ferdinand, er wurde auch nicht ausgelöst vom System der Allianzen. Ein „Ereignis“ kann die Bühne für den Krieg bereiten, aber niemand schießt weiter, wenn nicht die Ansicht herrscht, dass das eine gute Idee ist. Der Große Krieg wurde begonnen, weil die beteiligten Länder entschieden, dass sie davon profitieren würden, so wahnsinnig diese Folgerung auch war.


Es ist gut, wenn man das im Kopf behält, wenn man versucht herauszufinden, ob es einen Krieg gegen den Iran geben wird. Kurz gesagt, welche Interessen haben die Protagonisten, und sind diese wichtig genug für diese Länder, um den folgenschweren Schritt in das Chaos der Schlacht zu machen? 

Feuer frei! - Wie die Politik Rüstungsschmieden begünstigt

von Granate


Bei dem Blick auf die Geschichte fällt automatisch der Begriff „Kruppstahl“, kommt die Sprache auf die deutsche Rüstungsherstellung. Stahlindustrie und Metall verarbeitendes Gewerbe und traditionell Zulieferer und damit Profiteure der Produktion von Militärgütern die größtenteils aus Metall bestehen. Stahlhelme, Schusswaffen, Geschütze, Granaten, Militärfahrzeuge, Panzer, Fregatten U-Boote, Flugzeuge, Hubschrauber etc. Alles trägt die Härte des Kruppstahls in sich und straft seit Nachkriegszeiten das feierliche Gelöbnis Lügen: „Von deutschen Boden soll nie wieder Krieg ausgehen“.

USA - Sie sagen Nein zum Militarismus

von Robert C. Koehler

Vielleicht keine Post am Samstag, aber dafür kriegt die Polizei der Kleinstadt gepanzerte Personentransporter?


Nehmen wir uns einen Augenblick Zeit – angesichts dieser bitteren Zeiten und dem neuen von Präsident Obama vorgeschlagenen Sparbudget – um die Fragen hochleben zu lassen, die die Einwohner von Keene, New Hampshire, ihrer Stadtregierung stellen über die Art von Welt, die wir uns schaffen.


Vor allem zerstört die groteske Verhöhnung des Begriffs „Sparsamkeit” im Schatten uneingeschränkter militärischer Ausgaben unsere nationale Zurechnungsfähigkeit. Und die vorgeschlagenen Einsparungen bei Medicare, Medicaid, Mental Health Services, Umweltschutz, Nationalparkprogrammen und sogar, ja, bei der Postzustellung am Samstag, sind unbedeutend im Vergleich zu den unbehandelten sozialen Notständen, die anzusprechen wir in diesem Land noch nicht einmal begonnen haben, in den Bereichen Bildung, erneuerbare Energie und noch viel mehr. Aber wir geben aus mit unbesonnener Hemmungslosigkeit, um uns selbst und unsere Alliierten zu bewaffnen und unsere Feinde zu provozieren, und diese manchmal genauso zu bewaffnen und die Art von Welt zu schaffen, die niemand (fast niemand) haben will: eine Welt des endlosen Krieges.