Palästina-Israel

Für ein Ende der Besatzung und für einen gerechten Frieden (KoPI)

Aus Gründen der Ausgewogenheit lassen wir auch den Botschafter des Staates Israel selbst zu Wort kommen. „Audiatur et altera pars“ ist ein Grundsatz aus dem römischen Recht: Man höre auch die andere Seite.

Die Hamas hat die momentanen Bodenoffensive der israelischen Armee mit provoziert, da sie nicht aufhört ihre Kassam-Raketen auf Israel abzuschießen. Hierzu ein Interview des israelischen Botschafters Yakov Hadas-Handelsmann, der sich besorgt über die antisemitischen Parolen äußert.

Jürgen Todenhöfer kritische Stellungnahme zum Gaza-Krieg

Jürgen Todenhöfer, ein unabhängiger Journalist und Publizist, der vor kurzem selbst vor Ort in Gaza und Israel war, berichtet über die maßlose Eskalation im Nahost-Konflikt. Die israelische Regierung betraft das ganze palästinensische Volk mit ungeheurer Waffengewalt, indem sie hunderte Häusern und die Infrastruktur des Gaza zerstört. Sie behauptet aber, dass sie nur gegen die Hamas-Terroristen kämpft, weil sie den Abschuss der zumeist ineffektiven Kasam-Raketen verhindern will.

Mit der Aussage „Gaza ist die Hölle auf Erden“ und  „Wenn ich über Gaza nachdenke, blutet mir das Herz. Die Welt aber nimmt fast alles widerspruchslos hin. Sie lässt zu, dass die Wahrheit über diesen Krieg in fast grotesker Weise auf den Kopf gestellt wird. Auch das ist eine Schande.“ drückt Jürgen Todenhöfer die brutale Realität in Gaza und seine eigene Betroffenheit aus.

Gaza, Israel und die Rolle der Medien

von David Goeßmann

Rund 250 Palästinenser sind laut UN und palästinensischen Angaben im Gazastreifen durch die Attacken des israelischen Militärs getötet worden. Man geht von rund 80 Prozent Zivilisten aus, darunter über 50 Kinder. Zehntausende Gaza-Bewohner sind aus ihren Häusern geflohen, Hundert wurden verletzt. Durch die Kassam-Raketen der Hamas auf Israel ist bisher ein israelischer Zivilist und ein Soldat getötet worden, rund ein Dutzend wurde verletzt. Nun hat Israel eine Bodenoffensive im Gazastreifen begonnen. Wie ist es dazu gekommen? Wer ist schuld an der erneuten Eskalation?

Zweistaatenlösung = Bürgerkrieg in Israel?

von Uri Avnery - und einem anschließenden Kommentar von Frans Valenta

Es Ist jetzt Mode zu sagen: "Die Zweistaatenlösung ist tot". Oder: "Die Zeit für die Zweistaatenlösung läuft ab."

Warum tot? Wie tot? Das gehört zu den Dingen, die man nicht zu beweisen braucht. Es genügt, wenn man sie sagt.

Wenn man die vorgeblich um die Zweistaatenlösung Trauernden bedrängt, nennen sie einen Grund: Es gibt eben zu viele Siedler in der Westbank und in Ost-Jerusalem. Man kann sie nicht entfernen. Das ist unmöglich.

Wirklich?

Wohin steuert Palästina?

von Clemens Ronnefeldt

Der jüngste Gazakrieg im November 2012, der mehr als 160 Todesopfer auf palästinensischer und fünf auf israelischer Seite forderte, hat die Hamas gestärkt - die Fatah dagegen geschwächt.

Seit dem Wahlsieg der Hamas im Januar 2006 drifteten beide palästinensische Lager immer stärker auseinander und bauten jeweils eigene Sicherheitsapparate auf, die nur von ihnen selbst kontrolliert werden. Fatah-Mitglieder verfolgten und töteten Hamas-Mitglieder in der Westbank, Hamas-Mitglieder verfolgten und töteten Fatah-Mitglieder im Gazastreifen.

Eine palästinensische Nationalinitiative unter Leitung des Arztes Dr. Mustafa Barghouti versuchte, beide Lager wieder einander anzunähern. Die Fatah wurde bei den jüngsten Versöhnungsgesprächen mit der Hamas Ende des Jahres 2012 von Abdallah Al-Frangi vertreten, dem langjährigen höchsten diplomatischen Vertreter der Palästinenser in Deutschland.

Israel-Palästina – Die immer wiederkehrende Gewaltspirale in Gaza


von Dieter Riebe

Die immer wieder auf flackernde Gewalteskalation in Gaza läuft nach den selben Schema ab wie die vorherigen. Auffällig ist, dass die Eskalation der Gewalt, wie das letzte mal auch kurz vor den Wahlen in Israel statt findet. Ist dies eine Wahltaktik der israelischen Regierung oder Teil eines Planes der Palästinenserführung?

Jede Seite will Rache für vorhergehende Gewalttaten. Beide Seiten reagieren auf „Unrecht“. Generell sind sowohl die Palästinenser als auch die Israelis gewaltbereit, so dass die Spirale der Gewalt ohne Ende scheint.

Die Realität in Palästina ist so krank, dass es jede Vorstellungskraft übersteigt

von Melkam Lidet

Vergangenen Samstag fuhren meine Freunde und ich nach Jayouss, einem Bauerndorf im nordwestlichen Teil der West Bank, nahe der von Israel errichteten Teilungsmauer.

Jayouss ist eines der palästinensischen Dörfer, das 2005 einen gewaltlosen Kampf gegen die Errichtung der Mauer gewann, der zu einem Gerichtsurteil führte, welches die Änderung des Verlaufs der Mauer anordnete.

Während diese Änderung dem Dorf ein paar Dunam (= 1.000 m²) Land zurückgab, verbleiben 75% der landwirtschaftlichen Nutzfläche noch immer in der „Gürtelzone,“ eingesperrt zwischen der Grünen Linie und der Teilungsmauer. In der Folge müssen die Bauern jetzt Bewilligungen einholen, um durch die Abgrenzung zu ihren Anbauflächen zu kommen. Die Bestimmungen darüber, wer überhaupt eine Bewilligung bekommt und über den „Zutritt“ sind weder eindeutig noch gleichbleibend.