Bonner OB Nimptsch lässt sich vom Jüdischen Nationalfonds vereinnahmen
von Dieter Riebe und Siegfried Ullmann
Wir glauben nicht das der Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch die Vertreibung von Beduinen in Israel unterstützen will, doch tut er dies wohl unbeabsichtigt, weil er über die Zusammenhänge im Unklaren gelassen wurde. Dies trifft auch für dessen Frau zu, die bei der Enthüllung des Modellschiffs des Einsatzgruppenversorger der Bundesmarine im Foyer des Stadthauses, am 17.08.2012 der Meinung war, dass es sich nicht um ein Kriegsschiff handeln würde. Dies ist natürlich falsch. Der Einsatzgruppenversorger hat eine leichte Bewaffnung und wird von militärischen Personal betrieben, da hat sie sich wohl auch nicht richtig aufklären lassen.
Der Jüdische Nationalfonds (JNF) will am 23. September in Bonn im Rahmen der "Interkulturellen Woche" einen Israeltag veranstalten. Dabei soll unter der Schirmherrschaft des Herrn Oberbürgermeisters Nimptsch Geld für einen "Bonner Hain" im "Wald der deutschen Länder" gesammelt werden. Allem Anschein nach weiß die Stadt Bonn nicht, um was es sich bei dem JNF handelt und für welche Zwecke der JNF gespendete finanzielle Mittel einsetzen will.
Der JNF verfolgt nach internationalem Rechtsverständnis koloniale Ziele. Er verfügt sehr weitgehend über das den Palästinesern entschädigungslos enteignete Land, das nur an jüdische Israelis verpachtet und von diesen genutzt werden darf. Um jedoch der Gründungsidee und der Gleichbehandlung aller israelischen Staatsbürger genüge zu tun, wird das Land der JNF an die ILA verpachtet und verkauft, diese wiederum verpachtet und verkauft es an arabische Interessenten.
Zu den aktuellen Aktivitäten gehören sogenannte Aufforstungsprojekte im Negev unter dem Deckmantel des Umweltschutzes. Tatsächlich geht es auch um die Beraubung und gewaltsame Vertreibung der Beduinen, die hier seit Jahrhunderten leben. Zu diesem Zweck werden den beduinischen Dörfern die Lebensgrundlagen entzogen oder zerstört. So wurden die Hütten und Zelte der 300 Bewohner des Dorfes Al-Arakib schon 40 Mal (!) mit Bulldozern zerstört und 1000 Olivenbäume vernichtet. Felder und Ernten wurden umgepflügt oder teilweise mit Gift besprüht. Obwohl das Land für landwirtschaftliche Zwecke ausgewiesen wurde, begann der JNF mit der Pflanzung von Bäumen.
So ähnlich wurde auch mit den Abu Sukut-Beduinen verfahren. Auf deren Land steht heute der "Wald der deutschen Länder". Dort soll auch der "Bonner Hain" entstehen.
Es ist also offensichtlich, dass es sich um ein völker- und menschenrechtswidriges Vorhaben handelt, welches auf keinen Fall durch die Stadt Bonn und die Bonner Bevölkerung gefördert werden sollte. Von einem Bürger wurde deshalb beim Rat der Stadt Bonn beantragt
- jegliche Beteiligung einschließlich der Schirmherrschaft an der Veranstaltung des JNF zurückzuziehen und
- nicht zuzulassen, dass der Name der Stadt Bonn für die Anpflanzung von Bäumen auf entschädigungslos enteignetem Beduinenland mißbraucht wird. Andernfalls würde sich Bonn an der gewaltsamen ethnischen Säuberung im Negev beteiligen und mitschuldig werden.
Es ist auch nicht vertretbar, dass wir in Deutschland gegen rassistische Rechtsextreme vorgehen, aber die völker- und menschrechtswidrige Politik der rechtsextremen israelischen Regierung und des JNF bedingungslos unterstützen.