Meinungen

Die Bundeswehr macht Schule

von Nina Forberger (vom Magazin Rubicon)

Ein Erlebnisbericht. Die Bundeswehr an einem sächsischen Gymnasium.

Zwei Monate lang haben wir uns intensiv mit den Hintergründen der Mission Mali, dem dazugehörigen Image-Feldzug der Bundeswehr sowie der Militarisierung Deutschlands auseinandergesetzt. Unsere Ergebnisse präsentieren wir in dieser Artikelreihe. Als Donald Trump im April dieses Jahres nach dem Giftgasangriff, der offiziell der syrischen Regierung zugeschrieben wird, mit einem militärischen Rückschlag drohte, war ich zutiefst betroffen und hatte Angst vor einer Eskalation, die weite Wellen schlagen würde. Ich verfolge die Geschehnisse in Syrien schon lange und sah mir Vorträge zum Thema von Michael Lüders und Daniele Ganser an.

Ich schrieb meiner GRW-Lehrerin (Gesellschaft, Recht, Wirtschaft) noch am selben Tag eine E-Mail und erzählte ihr von meinem großen Interesse an diesem Thema wie auch von meiner Angst und Betroffenheit. Ich fragte sie, ob ich meine Mitschüler in der nächsten Stunde über dieses Thema informieren dürfe. Die Antwort folgte schnell. Sie teilte mir mit, dass das leider nicht möglich sei, da wir in der nächsten Doppelstunde einen Gast im Unterricht haben würden, einen Jugendoffizier der Bundeswehr. Er würde uns über Deutschland in internationalen Organisationen informieren. Aber da passe das Thema Syrien rein und ich könne mich in der Stunde mit meinem Wissen beteiligen. Wenn wir nach unserem zweiwöchigen Praktikum noch Zeit haben sollten, könne ich den Vortrag noch halten.

Pazifismus ist realistischer als „Realpolitik“!

von Thomas Carl Schwoerer

Bei der 125-Jahr-Feier der Deutschen Friedensgesellschaft in Köln, die am 24. November 2017 stattfand, forderte Thomas Carl Schwoerer, einer der Bundessprecher der DFG-VK, ein sofortiges Ende des gescheiterten Kriegs gegen den Terror. Friedenspolitik und politischer Pazifismus seien weitaus realistischer als die sogenannte „Realpolitik“. Hier der vollständige Text seiner Rede:

Liebe Freundinnen und Freunde,

in Kürze entscheidet der Bundestag über die Verlängerung der drei schädlichsten Auslandseinsätze der Bundeswehr: in Mali, Afghanistan, sowie Syrien und Irak. Lasst uns bitte von hier aus die Bundestagsabgeordneten auffordern, gegen diese Verlängerungen zu stimmen und endlich Verhandlungen für Waffenstillstände und politische Lösungen nach den Vorbildern Kolumbiens und Nordirlands einzuleiten, damit nicht weitere Tausende von Menschenleben geopfert werden. Nur Verhandlungen schützen uns vor dem Terror. Der seit 17 Jahren geführte und gescheiterte Krieg gegen den Terror zeigt, dass es keine Alternativen zu Verhandlungen auch mit den Dschihadisten in den jeweiligen Ländern gibt. Die stattdessen angewendete Doktrin von Härte und Gnadenlosigkeit etwa durch Bombardements führt nur zu neuen Rekruten für den Terrorismus und zu Anschlägen auch in Europa.

Pazifismus ist realistischer als „Realpolitik“!

von Thomas Carl Schwoerer

Bei der 125-Jahr-Feier der Deutschen Friedensgesellschaft in Köln, die am 24. November 2017 stattfand, forderte Thomas Carl Schwoerer, einer der Bundessprecher der DFG-VK, ein sofortiges Ende des gescheiterten Kriegs gegen den Terror. Friedenspolitik und politischer Pazifismus seien weitaus realistischer als die sogenannte „Realpolitik“. Hier der vollständige Text seiner Rede:

Liebe Freundinnen und Freunde,

in Kürze entscheidet der Bundestag über die Verlängerung der drei schädlichsten Auslandseinsätze der Bundeswehr: in Mali, Afghanistan, sowie Syrien und Irak. Lasst uns bitte von hier aus die Bundestagsabgeordneten auffordern, gegen diese Verlängerungen zu stimmen und endlich Verhandlungen für Waffenstillstände und politische Lösungen nach den Vorbildern Kolumbiens und Nordirlands einzuleiten, damit nicht weitere Tausende von Menschenleben geopfert werden. Nur Verhandlungen schützen uns vor dem Terror. Der seit 17 Jahren geführte und gescheiterte Krieg gegen den Terror zeigt, dass es keine Alternativen zu Verhandlungen auch mit den Dschihadisten in den jeweiligen Ländern gibt. Die stattdessen angewendete Doktrin von Härte und Gnadenlosigkeit etwa durch Bombardements führt nur zu neuen Rekruten für den Terrorismus und zu Anschlägen auch in Europa.

Die amerikanische Religion des Krieges

von William J. Astore (USA)

Einige Gedanken zu Gewalt und militärischem Götzendienst in Amerika

Wenn Sie an die Umfragen glauben, ist Amerika eine Nation von Gläubigen. Eine Nation des Glaubens. Aber ist unser Glaube an einen friedliebenden Gott der Liebe wirklich wahr? Oder verehren wir stattdessen einen Kriegsgott? Aktuelle und vergangene Ereignisse legen nahe, dass die Amerikaner zu oft ihren Glauben in Krieg und Militär setzen. Wir fahren fort zu glauben - ungeachtet der Beweise, dass unser Glaube sowohl falsch als auch zerstörerisch ist.

Wir haben eine kultige Zuneigung zu Krieg und Militär. Sie bestimmt, was wir sehen - was wir wahrnehmen. Glaube ist sehen. Das Militär gibt zum Beispiel zu, an den "Fortschritt" im Irak und in Afghanistan zu glauben, also erfinden wir Kennzahlen, die zeigen, wie wir gewinnen (was genau das ist, was wir vor fünfzig Jahren in Vietnam getan haben).

Die amerikanische Religion des Krieges

von William J. Astore (USA)

Einige Gedanken zu Gewalt und militärischem Götzendienst in Amerika

Wenn Sie an die Umfragen glauben, ist Amerika eine Nation von Gläubigen. Eine Nation des Glaubens. Aber ist unser Glaube an einen friedliebenden Gott der Liebe wirklich wahr? Oder verehren wir stattdessen einen Kriegsgott? Aktuelle und vergangene Ereignisse legen nahe, dass die Amerikaner zu oft ihren Glauben in Krieg und Militär setzen. Wir fahren fort zu glauben - ungeachtet der Beweise, dass unser Glaube sowohl falsch als auch zerstörerisch ist.

Wir haben eine kultige Zuneigung zu Krieg und Militär. Sie bestimmt, was wir sehen - was wir wahrnehmen. Glaube ist sehen. Das Militär gibt zum Beispiel zu, an den "Fortschritt" im Irak und in Afghanistan zu glauben, also erfinden wir Kennzahlen, die zeigen, wie wir gewinnen (was genau das ist, was wir vor fünfzig Jahren in Vietnam getan haben).

Wie man die Koreakrise beenden kann?

von Ron Paul (USA)

Der Abstieg der US/Nordkorea-„Krise“ auf die Ebene eines Schulhofstreits sollte als eines der bizarrsten, gefährlichsten und skandalösesten Kapitel der US-Außenpolitikgeschichte in Erinnerung bleiben.

Präsident Trump, der das Leben von Millionen von Koreanern und Amerikanern in seinen Händen hält, hat es geschafft, den nordkoreanischen Diktator „Raketenmann auf einer Selbstmordmission“ zu nennen. Warum? Um ihn dazu zu bringen, irgendeine Aktion zu starten, um eine amerikanische Antwort zu provozieren? Vielleicht wartet der US-Präsident nicht einmal darauf. Wir erinnern uns anhand der false Flag-Aktion am Golf von Tonkin (mit der der Krieg gegen Vietnam legitimiert wurde, d.Ü.), dass die Provokation nicht einmal echt sein muss. Wir befinden uns auf einem äußerst gefährlichen Bereich, und der Kongress schläft entweder noch immer oder jubelt über das Säbelrasseln.

Jetzt haben wir nordkoreanische Drohungen, Wasserstoffbomben über dem Pazifischen Ozean zu zünden und Drohungen der Vereinigten Staaten von Amerika, das Land „total zu zerstören“.

Wie man die Koreakrise beenden kann?

von Ron Paul (USA)

Der Abstieg der US/Nordkorea-„Krise“ auf die Ebene eines Schulhofstreits sollte als eines der bizarrsten, gefährlichsten und skandalösesten Kapitel der US-Außenpolitikgeschichte in Erinnerung bleiben.

Präsident Trump, der das Leben von Millionen von Koreanern und Amerikanern in seinen Händen hält, hat es geschafft, den nordkoreanischen Diktator „Raketenmann auf einer Selbstmordmission“ zu nennen. Warum? Um ihn dazu zu bringen, irgendeine Aktion zu starten, um eine amerikanische Antwort zu provozieren? Vielleicht wartet der US-Präsident nicht einmal darauf. Wir erinnern uns anhand der false Flag-Aktion am Golf von Tonkin (mit der der Krieg gegen Vietnam legitimiert wurde, d.Ü.), dass die Provokation nicht einmal echt sein muss. Wir befinden uns auf einem äußerst gefährlichen Bereich, und der Kongress schläft entweder noch immer oder jubelt über das Säbelrasseln.

Jetzt haben wir nordkoreanische Drohungen, Wasserstoffbomben über dem Pazifischen Ozean zu zünden und Drohungen der Vereinigten Staaten von Amerika, das Land „total zu zerstören“.