80. Jahrestag des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941
Von Prof. Dr. Wolfram Wette
Am 22. Juni 1941 überfiel Deutschland die Sowjetunion. Auch nach achtzig Jahren gehört dieses Verbrechen nicht zur Gedenkkultur Deutschlands. Der Militärhistoriker Prof. Dr. Wolfram Wette, Mitglied im Beirat des Fördervereins Darmstädter Signal, hielt am 21. Juni 2021 in Freiburg einen Vortrag zu diesem Thema. Aus dieser historischen Perspektive erscheint der Antikommunismus des Kalten Krieges als ein ideologisch verbrämter antislawischer Rassismus. Es ist zu befürchten, dass das gegenwärtig wieder um sich greifende Russland-Bashing daran nahtlos anknüft. Achtzig Jahre haben nicht genügt, um dem Leid der etwa 27 Millionen getöteten Menschen der Sowjetunion einen gebührenden Platz in Deutschland einzuräumen. Es ist an der Zeit, das Gedenken an die Verbrechen Deutschlands während dieses Krieges in der Sowjetunion auch zu einem Teil des deutschen Alltags werden zu lassen. Eine Zukunft Europas und damit Deutschlands ist nur möglich durch gemeinsame gegenseitige Sicherheit. Der Antislawismus darf nicht Staatsräson sein. Der Aufruf am Ende des Vortrages verdient alle Unterstützung.