Lokales – Nein, zu den Militär-Musikkorps der Bundeswehr in den Kirchen!

von Dieter Riebe

Kein Militär-Adventskonzert in der Kreuzkirche Bonn.

Deshalb protestieren wir am Mittwoch, den 9.12.2015 um 18:30 Uhr vor der Kreuzkirche in Bonn, gegen das Militär-Adventskonzert.

Wir rufen Euch auf, kommt und protestiert mit. Es wird Zeit den inneren Widerspruch in den Kirchen und auch in der Gesellschaft deutlich zu machen. Die Bürgergesellschaft muss aus ihren gepflegten Selbsttäuschungen von schönen Theorien und tatsächlicher gelebter Praxis aufgeweckt werden.

Um die Weihnachtszeit wird die Liebe als christliche Botschaft besonders betont. Die friedliche Botschaft von Jesus, der ein radikaler Pazifist war, ist absolut eindeutig und jeder kennt seine Botschaft: „Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst“, also Liebe auch deine sogenannten Feinde. Diese Botschaft der Nächstenliebe, ist absolut unvereinbar mit dem Einsatz von kriegerischer Gewalt als Mittel der Politik. Daher ist es eigentlich auch unvereinbar, dass die Kirchen das Militär unterstützen und Kirchenkonzerte veranstalten lassen. Das Militär setzt ausschließlich rohe Gewalt und Zerstörungen als Mittel ein und tut damit genau das Gegenteil von dem, was die christliche Botschaft verkündet. Die aktuellen Kriege machen durch Bombenterror große Gebiete unbewohnbar und vertreiben die Menschen. Sie schützen die Menschen nicht vor Gewalt sondern erzeugen noch mehr Gewalt. Kein Krieg ist gerecht. Alle Kriege sind Verbrechen an der Menschheit und werden aus wirtschaftlichen Gründen geführt.

Doch seit den 3. Jahrhundert, als das römische Imperium unter Kaiser Konstantin das Christentum zur Staatskirche gemacht hat, hat sich die offizielle Amtskirche nicht mehr an das Gebot der Nächstenliebe gehalten und sich der Staatsräson untergeordnet. Bis heute kooperieren die Amtskirchen mit allem Militärischen, damit ihnen der Status einer Staatskirche und damit Steuerprivilegien erhalten bleiben. Wenn man die lange Geschichte der Kirchen betrachtet, hat sie selbst gröbste Gewalt als Mittel ihrer Interessen eingesetzt, um ihre eigene Macht auf Erden auszuweiten. Selbst das Nazireich, mit ihrer absolut menschenverachtenden Politik, wurde von den deutschen Amtskirchen nicht infrage gestellt.

Immer wieder zeigt sich: Die Macht des Geldes ist den Amtskirchen um ein Vielfaches wichtiger als die eigentliche Botschaft von Jesus, die Nächstenliebe glaubwürdig zu vertreten.

Den offiziellen Amtskirchen ist ihr Streben nach Macht und Geld bzw. dessen Erhalt ein hauptsächliches Anliegen. Die Botschaft der Nächstenliebe, wie es Jesus fordert, wird von den Amtskirchen gegenüber ihren Kirchenmitgliedern verkündet, aber in der offiziellen Kirchenpolitik nicht umgesetzt. Dies wird dadurch eindrücklich bestätigt, dass die offiziellen Amtskirchen Militär-Geistliche und Auftritte der Militärs in Kirchen für gut heißen. Dem Volk wird Nächstenliebe gepredigt und die Kirchenvertreter selbst paktieren mit MachtpolitikerInnen und dem Militär.

Doch gibt die Kirche an der Basis Hoffnung. Viele Gemeinden verfolgen eine christlich - pazifistische Politik, wie sie Jesus vorgelebt hat. Sie treten der Gewaltpolitik der Politiker entgegen. Sie akzeptieren nicht die Zusammenarbeit ihrer Bischöfe mit dem Militärs und setzen sich für Flüchtlinge ein.

Wir fordern: „Keine Militär-Adventskonzerte in Kirchen“.