Ostermarsch 2015 in Bonn

von Dieter Riebe - Rede zum Ostermarsch in Bonn, am 5.04.2015

Der Ostermarsch hat eine lange Tradition und findet in Deutschland seit 1960 statt. Es ging damals um den Protest gegen das atomare Wettrüsten. Die DFG-VK hat die Ostermärsche von Anfang an unterstützt und mit organisiert. Ich freue mich, dass es in Bonn wieder einen Ostermarsch gibt. Organisiert hat es seit letztem Jahr die Gesangsgruppe „Hand in Hand“. Ihr gebührt ein großer Dank!


Und wie wir es hier vor Ort erleben, funktioniert der Ostermarsch mit Musik immer noch sehr gut. Musik war bei den Ostermärschen schon immer dabei. Musik macht Spaß, verbindet Gleichgesinnte und motiviert zum weiteren Engagement.

Beim Thema Musik, möchte ich noch auf den zur Zeit statt findenden Deutschen Friedenssong-Wettbewerb 2015 aufmerksam machen. Dazu hat die DFG-VK Gruppe Bonn-Rhein-Sieg eine Musik-Webseite www.friedensmusik.de eingerichtet, unter dem Motto „Musik für Frieden und Gerechtigkeit“. Auf der Webseite www.friedensmusik.de findet Ihr alle weiteren Informationen über den Deutschen Friedenssong-Wettbewerb 2015.

Das Thema atomare Wettrüsten ist bei den Ostermärchen heute noch genauso aktuell wie früher. In den nächsten Jahren werden die Atom-Massenvernichtungs-Waffen weltweit modernisiert. Es findet wieder ein atomares Wettrüsten statt, das von der allgemeinen Bevölkerung noch gar nicht wahrgenommen wird. Warum?: Weil hierüber kaum berichtet wird. Für die Modernisierung des Atom-Massenvernichtungs-Potential sollen weltweit in 10 Jahren bis zu 1.000 Milliarden US-$ ausgegeben werden. Ein Wahnsinn!

Die größten Triumphe der Propaganda wurden nicht durch Handeln, sondern durch Unterlassung erreicht. Groß ist die Wahrheit, größer aber, vom praktischen Gesichtspunkt, ist das Verschweigen von Wahrheit. Aldous Huxley (1894-1963), 1946, Vorwort aus "Schöne neue Welt"

Eine weiteres grobes Unterlassen an Informationen zeigt sich zu dem Thema Kampagnen-Journalismus gegen Russland: Es stellt sich die Frage: Wer Bedroht wem, wer muss vor wem Angst haben? Russland hat den kalten Krieg einseitig beendet und viele Nachbarstaaten ohne Blutvergießen in die Unabhängigkeit entlassen. Wir verdanken Russland die Wiedervereinigung von Deutschland. Russland ist einen großen Schritt zum Frieden auf den Westen zugegangen, doch wurde dieses Chance vom Westen nicht aufgegriffen.

Was meist auch nicht erwähnt wird ist, dass das große Russland, mit seinen 146 Mio. Einwohner, ein Bruttosozialprodukt hat das 40% kleiner ist als das von Deutschland. Die Nato-Staaten zusammen genommen haben eine Wirtschaftskraft das 15 mal größer ist, als das von Russland. Die Rüstungsausgaben der NATO sind 10 mal höher als das von Russland. Also wer müsste vor wem Angst haben?

Man kann einen Krieg nur vor dem Krieg verhindern - wenn er begonnen hat ist es bereits zu spät. Die BürgerInnen müssen deshalb jetzt aktiv werden, für die Zukunft Kriege unmöglich zu machen. Wir müssen den Politikern, die Krieg als Mittel der Politik gut heißen und den Kriegstreibern bei jeder Gelegenheit die Rote Karte zeigen und das vor allem auch bei den Wahlen.

Zum Schluss möchte ich Euch auf die wöchentlich stattfindenden Mahnwachen in Bonn aufmerksam machen. Jeden Samstag ab 15:00 Uhr finden sie in der Bonner Innenstadt statt. Die nächste regelmäßige Mahnwache findet am Samstag, den 11.04. am Remigiusplatz um 15:00 bis 18:00 Uhr statt.