Die Völker, die sich hin opfern sterben für Ideen. Aber diejenigen, die sie hin opfern, leben für den Gewinn. Jeder Krieg, der lange andauert und selbst, wenn er als der idealste begonnen, wird allmählich mehr und mehr zu einem Geschäftskrieg, zu einem "Krieg um Geld"!, wie Flaubert schon schrieb. Nochmals, wir wollen hier nicht sagen, dass man die Kriege einzig um des Geldes willen beginne. Aber sobald der Krieg da ist, stellt man sich auf ihn ein und melkt ihn aus. Das Blut fließt, das Geld fließt und man hat keine Eile, diesen Strom zu dämmen. Ein paar Tausend Privilegierte aller Rassen, Großherrn, Emporkömmlinge, Junker, Schwerindustrielle, Spekulanten, Armeelieferanten, Finanz- und Industriemagnaten, Könige ohne Titel und Verantwortung es, hinter der Kulisse verborgen, umringt und umschnobert von einer Wolke von Parasiten, zu Nutz ihrer erbärmlichen Profite mit allen guten und schlechten Instinkten der Menschheit ihr Spiel zu treiben. Mit ihrem Ehrgeiz und ihrem Stolz, ihrer Eifersucht und ihrer Rache, ihren blutgierigen Ideologien, ihrer Hingebung und ihrem Opferdurst, mit ihrem Heroismus, willig das Herzblut zu verströmen und mit ihrer unendlichen, unschätzbaren Fähigkeit des Vertrauens! verstehen
Romain Rolland (1866-1944), aus "Den hingeschlachteten Völkern"