Was wäre,


von S. Ullmann

- wenn ein islamischer Fanatiker in einer Synagoge 29 Juden beim Gebet mit einer Maschinenpistole ermordet hätte und dann noch mit einem Denkmal an seinem Grabe als Held verehrt würde, so wie der jüdische Arzt Baruch Goldstein aus der radikal-zionistischen Siedlergruppe 1994 in Hebron 29 betende Palästinenser niedermähte und über 100 verletzte und zu dessen Denkmal an seinem Grab heute israelische Schulkinder pilgern?


- wenn so etwas mit den Bürgern eines anderen Landes geschehen würde, wie mit den Palästinensern in der Altstadt von Jerusalem gleich nach deren Eroberung durch israelische Truppen im Jahre 1967, als die Armee den Leuten mitten in der Nacht befahl, ihre Häuser zu verlassen, weil man sie durchsuchen wolle, aber dann mit bereitstehenden Bulldozern alle Häuser samt Hausrat und aller persönlicher Habe zusammenschob, um einen großen Platz vor der Klagemauer zu erhalten? (Quelle: "Mit Höllentempo" von Michael Warschawski)

- wenn ein anderes Land in einem völkerrechtswidrig besetzten Land immer wieder Personen, die im Verdacht stehen, gegen die Besatzungsmacht zu kämpfen, außergerichtlich und ohne Rücksicht auf deren Familienmitglieder und Nachbarn liquidierte, so wie bei der Ermordung eines Palästinensers durch den Abwurf einer 1000 kg schweren Bombe, bei dem neben dem Widerständler noch seine ganze Familie und im Hause lebende Verwandte mit Frauen und Kindern ermordet wurden?

- wenn in einem anderen Land Rechtsradikale mit Aufklebern und Plakaten zu Krieg und Mord aufrufen und bei Fußballspielen ungestraft "Tötet die Juden gerufen" würde, so wie in Israel die dortigen Rechten verbreiten "Der Frieden ist eine Katastrophe. Wir wollen Krieg" und bei Fußballspielen ungestraft "Tötet die Araber" gerufen wird?

- wenn ein anderer Staat einen Sonderberichterstatter für die Menschenrechte an der Einreise hindern, in eine schmutzige Haftzelle einsperren und nach rd. 30 Stunden wieder zurückschicken würde, so wie im März 2009 mit dem jüdischen UN-Sonderberichterstatter Richard Falk für die Menschenrechte in den von Israel besetzten Gebieten auf dem Flughafen Ben Gurion in Israel geschehen, um ihn an der Erstellung eines Berichtes über die Menschenrechtslage in den besetzten Gebieten zu hindern?.

- wenn in einem anderen Staat ein ausländischer Friedensaktivist, der jüdische Schulkinder begleitet, um sie vor rechtsradikalen rassistischen Angriffen zu schützen, von einem Scharfschützen der Armee per Kopfschuß ermordet wird, so wie es dem Engländer Tom Randall erging, als er palästinensische Kinder auf dem  Schulweg begleitete, um sie vor Übergriffen zu schützen?

- wenn die Italiener als Nachfahren der Römer die von den Römern gegründeten Städte Trier,  Bonn, Köln und Xanten mit dem gesamten Umland beanspruchen würden, so wie die Zionisten ihren Anspruch auf Palästina geltend machen?

- wenn Juden wie die Palästinenser unter einer entwürdigenden Fremdherrschaft leben müßten? Zu welchen terroristischen Mitteln sie dann greifen würden, haben sie gezeigt, als sie gegen die englische Mandatsherrschaft vorgingen: Ermordung von Polizisten, Sprengstoffanschläge, auch auf belebte Märkte, Ermordung des britischen Staatsministers Lord Moyne in Kairo und Sprengung des King David Hotels mit 91 Toten. Nach der einseitigen Staatsgründung wurde dann noch der UN-Beauftragte Graf Bernadotte ermordet und die Massaker an den Palästinensern verübt.  (Trotzdem konnte der frühere Terroristenanführer Menachem Begin später israelischer Ministerpräsident werden und sogar den Friedensnobelpreis erhalten.)

 

- wenn man in den Aussagen israelischer Politiker, Militärs und Rabbiner die Worte "Araber" oder "Palästinenser" durch "Juden" oder "Israelis" ersetzen und islamischen Politikern zuschreiben könnte, wie z. B:

  • "Die Araber haben im Land Israel nur noch eine Funktion: davonzulaufen." (Ben Gurion),
  • "Wir werden die Palästinenser vernichten wie die Heuschrecken und ihre Köpfe an die Wände schlagen" (Yitzak Rabin),
  • "Um den Aufstand zu beenden, gibt es nur drei Möglichkeiten: Transfer, Aushungern oder physische Vernichtung, also Völkermord" (Chef des Generalstabs Shomrom),
  • "Wir müssen Völkermord begehen, denn die Palästinenser sind die alten Amalekiter ..." (Rabbi Israel Hess),
  • "90 % der arabischen Bürger des Landes sollten ausgewiesen werden. Die haben hier nichts verloren. Die können ihr Bündel nehmen und verloren gehen." - "... alle Palästinenser in Busse zu packen und im roten Meer zu ertränken." (Avigdor Lieberman, amtierender israelischer Außenminister) -

Sind da die zum Teil dümmlichen Aussagen des iranischen Ministerpräsidenten Ahmadinedschad zum Nahostkonflikt dagegen nicht relativ harmlos?