"Breaking the Silence" - Aussagen israelischer Soldatinnen Teil 1


Die israelische Organisation „Breaking the Silence“ („Das Schweigen brechen“) – wurde von ehemaligen Soldatinnen und Soldaten, die in den besetzten Gebieten ihren Dienst ableisteten gegründet. Sie wollen die israelische Gesellschaft und der Welt aufzeigen, unter welchen tatsächlichen Bedingungen die Palästinenser unter der Besatzungspolitik zu leben haben. Sie sind der Meinung, dass die israelische Besatzungspolitik beendet werden muss, damit ein Friede mit den Palästinensern möglich werden kann. Dazu muss die Öffentlichkeit über die Folgen der Besatzung, unter der die Palästinenser zu leiden haben, aufgeklärt werden, damit sie versteht, dass Unterdrückung nie zum Frieden führen kann.

Zusammenstellung und Übersetzung von Siegfried Ullmann

Eine zionistische Stimme:

"Wenn wir sagen, dass die Araber Angreifer sind und wir uns verteidigen, dann ist das nur die halbe Wahrheit. Wenn es um unsere Sicherheit geht und um unser Leben, dann verteidigen wir uns ... Aber der Kampf ist nur ein Aspekt des Konfliktes, der im Kern politisch ist. Und politisch sind wir die Angreifer und die anderen verteidigen sich." - David Ben Gurion im Jahre 1938.

Stimmen israelischer Soldatinnen bei "Breaking the Silence" (Übersetzungen des englischen Textes):

Aus der Aussage Nr. 60 einer Unteroffizierin (Sergeant):

"Wir waren das geringere Übel im Vergleich zur Grenzpolizei (Border Patrol). Sie waren die bösen Kerle. ... Sie würden "Rechnungen" auf ihre Art begleichen. Was das Verprügeln betrifft - sie fuhren die ganze Zeit in Jeeps herum, selten waren sie zu Fuß. Deshalb würden sie die Leute einfach in ihren Jeep nehmen und sie zu Brei (pulp) schlagen. Da siehst du dann, wie ein Jeep vorbeikommt und eine Person wird plötzlich herausgeworfen." –

"Haben Sie das gesehen?" –

"Leute, die aus Jeeps geworfen wurden? Ja, zu Brei geschlagen. Ein Jeep kommt vorbei und eine Person wird auf die Straße herausgeworfen. ... "

Aus der Aussage 86 einer Unteroffizierin
, die am Erez-Übergang zum Gazstreifen stationiert war, und gesehen hatte, dass ein Kind erschossen wurde, worauf sie dem Vorgesetzten berichtete.

"Ein Kind fiel". - "Mein Kommandeur war wütend. Er schrie mich an, ich soll niemals wieder "Kind" schreiben. Ich erwiderte , die Palästinenser sagten, er war 8 Jahre alt, hätte ich da nicht "Kind ! schreiben sollen? Natürlich habe ich ihm gegenüber diese Worte nicht benutzt. Aber man wollte, dass ich "Jugendlicher" sagte, niemals "Kind". Seit dieser Zeit, während zweier Jahre, habe ich niemals "Kind" geschrieben, obwohl weiterhin Kinder getötet wurden."

Aus der Aussage 23 einer Unteroffizierin, die in Hebron stationiert war:


"Da sieht man in Hebron verängstigte Kinder vorbeigehen. ... Das waren also Kinder und ich erinnere mich, vor wem sie Angst hatten. Sie fürchteten die israelischen Kinder. Obwohl sie ihnen nichts taten, warfen die jüdischen Siedlerkinder Steine nach ihnen, wenn sie vorbeigingen. Und ihre Eltern würden nichts dazu sagen. Die Eltern standen daneben und du konntest ein kleines Kind dort stehen sehen und Steine werfen und irgend etwas zu ihnen herüber schreien. Und das wurde zur Routine. Wenn du zu irgendeiner Tageszeit nach Tel Rumeida kamst, konntest du es sehen. Es war zur Norm geworden. ...israelische

"Kam es Ihnen nicht seltsam vor, ein Kind zu sehen, das ein anderes Kind mit Steinen bewarf?"

"Da das eine jüdisch war und das andere palästinensisch, schien es mir in Ordnung zu sein. Ich erinnere mich, laut gesagt zu haben, dass das eigentlich in Ordnung sei, aber dann sagte ich mir, weshalb macht das Kind das? Die Palästinenser hatten ihm doch nichts getan. Und ich dachte: Das ist die Ursache der ganzen Probleme, diese Streitereien, das, was die Kinder anfangen. Ich weiß, die Eltern bringen es den Kindern bei, die Palästinenser zu hassen. Sie geben ihnen die perfekte Legitimierung, Steine zu werfen und sie zu beschimpfen. Das führt dann zu einem noch größeren Schlamassel. Und dann weißt du gar nicht mehr, auf welcher Seite du stehst. Ich bin ein jüdisch-israelischer Soldat und ich sollte gegen die Araber sein, die meine Feinde sind, aber ich bin hier neben dem Haus in dem Außenposten und denke, dass sie Unrecht haben. Das die Juden im Unrecht sind. Aber wart’ mal eine Minute, ich muss meine Gedanken umschalten und weiter die Araber hassen und die Juden rechtfertigen. Aber warte, das ist immer noch nicht in Ordnung, sie, die Siedler, haben all dies angefangen und deshalb sind wir hier. Die haben das alles verursacht, sie schikanieren die Palästinenser und ängstigen sie. So ist das alles ..."

„Und weshalb umschalten?"

"Aus Loyalität mit den Unseren."

"Wie alt waren die Kinder, von denen du erzähltest?"

"Noch recht kleine, fünf oder sechs Jahre alt, die draußen herum rennen."

Aus der Aussage 31 einer Ersten Unteroffizierin der Grenzpolizei:

"Gab es auch Belästigungen von Frauen?"

"Das auch"

"Wie"

"Schläge. Vor allem Schläge"

"Schläge von Männern?"

"Das auch. Wer eben gerade da war. Vor allem die Frauen aus den Kampfeinheiten waren es, die Schläge austeilen. Zwei von ihnen hatten richtig Spaß daran, Schläge auszuteilen. Aber die Männer hatten auch keine Probleme zuzuschlagen. Das war die übliche Gewalttätigkeit dort. Es gab aber auch Soldaten, die nicht geschlagen haben, aber jeder wusste, was dort geschah. Vielleicht würde jemand sagen, er hätte es nicht bemerkt. Dann sollte er dringend zur Gesundheitskontrolle - er müsste blind und taub sein."

Aus der Aussage 59 einer Unteroffizierin der Etzyon Regional Brigade:

"Wurden Sie befragt, wenn Kinder Steine geworfen hatten? ... Was haben Sie gesehen?"

"Es gibt alle Arten von Steine werfen. Steine auflesen und werfen, wie ich schon sagte, wenn sie auf ihrem Heimweg sind und einige Steine werfen. Und dann gab es diesen Fall, wenn sie nur einen Stein warfen, damit er außen aufsprang, so in der Art, was man kaum mitbekommt. So waren sie auf dem Heimweg, spielten herum und warfen drei Steine. Sie sind nicht einmal weg gerannt. Dann kam die Grenzpolizei. Die Kinder sind nicht einmal aus deren Sichtweise gerannt, denn es war nicht so nahe, so dass sie dachten, sie wären nicht bemerkt worden."

"Und Sie schrieben, dass Sie unsicher waren?"

"Nein. Ich sagte, woran ich mich erinnerte und dann fragte ich ihn, was geschehen würde, wenn es sich doch nicht so zugetragen hätte. Und er sagte, sie würden gestehen, auch wenn es nicht so gewesen wäre." ...

"Was bedeutet das: sie würden gestehen?"

"Ich habe keine weiteren Fragen gestellt."

"Warum nicht?"

"Zuerst fragte ich ihn: "Was meinst du damit: sie würden gestehen?" Und er sagte: "Sie werden gestehen." Da habe ich es vorgezogen, keine weiteren Fragen zu stellen."

Aus der Aussage 85 einer Ersten Unteroffizierin der Grenzpolizei:


"Waren die Leute einfallsreich?"

"Die Schikanierung (hassling) der Palästinenser war der kreative Teil, um "den Boden auf zu heizen" (heating up the ground), könnte man sagen."

"Was ist das?"

"Das wird häufig bei der Ausbildung der Grenzpolizei gemacht. Auf der Stelle rennen, ohne aufzuhören."

"Wie sagst du das auf arabisch?"

"Die werden auf hebräisch angesprochen. Sie werden gezwungen, hebräisch zu verstehen. "Du verstehst mich nicht? Dann werde ich dich schlagen."

"Schließlich haben sie verstanden?"

"Also, viele von ihnen können hebräisch, zumindest teilweise. ... Aber es gibt etliche Grenzpolizisten, die kein arabisch sprechen, selbst wenn sie die einfachen Worte für "Gib mir deine Kennkarte" kennen, die uns allen bekannt sind. "Nein, ich werde kein arabisch sprechen. Er betritt mein Land, deshalb soll er hebräisch sprechen." Selbst die einfachsten Dinge. Und wirklich, es war die alltägliche Routine."

Aus der Aussage 90 einer Ersten Unteroffizierin der Grenzpolizei (Border Patrol):

"Es gab Aktionen in Umm al-Fahm. Für einige Zeit haben wir innerhalb der Stadt unsere Runden gemacht. Wir sind dann plötzlich in ein Haus gegangen, mit oder ohne offizielle Erlaubnis."

"Aber Umm al-Fahm ist israelisches Gebiet."

"Ja und? Es ist israelisch, deshalb musst du etwas vorsichtiger sein. Du kannst sie nicht zusammenschlagen, weil sie sich dann bei einer Abteilung des Justizministeriums beschweren. Das ist der einzige Unterschied. Du verprügelst keine israelischen Araber, weil die sich da beschweren würden."

"Aber ihr geht in ihre Häuser."

"Wenn man eine entsprechende Ausrede hat, dann ja"

"Was für eine Ausrede?"

"Gewöhnlich heißt es, wir suchen jemanden und der versteckt sich in deinem Haus. Aber dort sind wir vorsichtiger. Wir befassten uns immer mit einer örtlichen Bevölkerung, aber mehr in dem Dorf Bata’a, das in einem düsteren Gebiet liegt. Das war unsere Gelegenheit, hineinzugehen, Sachen zu nehmen und Marktstände zu verwüsten. Es geschah selten, viel seltener, aber es gab auch eine Zeit, zu der es Aktionen innerhalb von Umm al-Fahm gab. Dabei sind wir mit dem Jeep wild durch das Stadtinnere gebraust."

"Um eure Gegenwart zu demonstrieren?"

"Ja, sicher"

"War das ein Begriff, den ihr benutzt habt?"

"Vor allem sind wir mit einer verrückten Geschwindigkeit herum gefahren. Das war doch wie Spaß. ... Wenn ein Jeep der Grenzpolizei in eine Stadt kommt, so erzeugt das mehr Furcht, als ein Armee-Panzer." ...

Aus der Aussage 84 einer Unteroffizierin, in Hebron stationiert:

... "Wir saßen also da und sie spielten (die Soldaten) mit Gebets-Perlenketten. Dann kam noch einer herein und sagte: "Hier, sieh dir meine Beute an.", oder so etwas ähnliches. ... Ich fragte, woher das wäre. ... Sie sagten, "Von den Arabern." Darauf sagte ich: "Was meint ihr damit, von den Arabern? Habt ihr das von ihnen gekauft?" "Nein, wir haben sie ihnen weggenommen." "Aber es gehört doch ihnen", sagte ich. "Okay, was meinst du mit, es gehört ihnen?" ... "Haben sie euch etwas getan, weshalb ihr es ihnen weggenommen habt?" "Nein, wir haben es einfach genommen. Das machen wir immer." Ich wusste nicht, dass es so etwas gab. ... Aber plötzlich begriff ich und es ist höchst seltsam, wenn ich es mit dem verbinde, das im Holocaust geschah, wenn Gebetskäppchen (Kipas) von Männerköpfen genommen wurden" ...

Aus der Aussage 95 einer Ersten Unteroffizierin (First Sergent) der Grenzpolizei:

"Am häufigsten sah ich Gewalttätigkeiten bei Katzir, bevor der Zaun gebaut wurde. Danach war es einfach Routine, die Plastiktaschen der Kinder aus zu schütten und mit ihrem Spielzeug zu spielen. Weißt du, ihre Sachen zu nehmen und ihre Spielsachen zwischen uns wie Bälle herum zu werfen."

"Haben die Kinder geweint?"

"Ständig. Sie weinten und waren sehr verängstigt. Ich meine, das war nicht zu übersehen."

"Haben auch Erwachsene geweint?"

"Sicher. Um sie zu demütigen. Eine unsere Absichten war, sie vor ihren Kindern weinen zu lassen. "Ich habe ihn in seine Hosen scheißen lassen."

"Sie sahen, wie Leute ihre Hosen verunreinigt haben?"

"Ja"

"Warum?"

"Vor allem, wenn sie verprügelt wurden, wenn sie zu Brei geschlagen wurden und bei Drohungen und beim Anschreien, wenn der Kerl fürchterliche Angst hatte, insbesondere in Gegenwart von Kindern. Sie haben geschrien, gedroht und verängstigt, so dass sie sich auch um ihre Kinder ängstigten. Einmal wurde ein Mann zusammen mit seinem Kind inhaftiert, einem kleinen Kind, etwa vier Jahre alt. Das Kind wurde nicht geschlagen, aber der Grenzpolizist war verärgert, dass der Erwachsene das Kind dabei hatte, damit er rücksichtsvoller behandelt würde. Deshalb sagte er ihm: "Du hast das Kind mitgenommen, um Mitleid zu erregen, aber ich werde dir zeigen, was du davon hast. Und dann schlug er ihn zu Brei, schrie ihn an und sagte: "Also, ich könnte dich in Gegenwart des Kindes töten ...." Das ist schrecklich. Und es gibt viele solcher Geschichten von Machtdemonstration."

"Und er hat aus lauter Angst in seine Hosen gepinkelt?"

"Ja"

"In Gegenwart seines Kindes?"

"Ja. Es gibt viele solcher Geschichten, wie "Ich brachte ihn dazu, in seine Hosen zu scheißen." "Ich brachte ihn dazu, dieses zu tun". So ein Gerede war Routine, nichts besonderes ...

"Wo wurde so etwas erzählt, im Speisesaal, in der Gegenwart von Offizieren? In der Öffentlichkeit?"

"Ganz öffentlich. Ich denke, wenn ein Offizier sagt, er hätte davon nichts gewusst, dann lügt er. Mindestens die höheren Offiziere wussten davon. Die Zugkommandeure haben sich weniger damit befasst, aber die Kompanie-Offiziere - sie haben das sogar in großzügiger Weise unterstützt. Natürlich sind sie nicht direkt herausgekommen und haben gesagt: "Na los, verprügelt sie", aber da gab es diese Legitimierung, denn andernfalls wäre das nicht geschehen. ..."


Andere jüdische Stimmen:


Uri Avnery in seinem Kommentar vom 3. 9. 2011: "Die zweite ("al-Aqsa-") Intifada begann nach der gescheiterten Camp David-Konferenz 2000 und Sharons absichtlich provokativem "Besuch" auf dem Tempelberg. Die Palästinenser hielten gewaltfreie Massendemonstrationen ab. Die Armee reagierte mit selektivem Töten. Ein Scharfschütze, von einem Offizier begleitet, nahm seine Position auf dem Weg des Protestes ein und der Offizier wies auf ausgewählte Ziele hin - auf Demonstranten, die wie "Anführer" aussahen. Diese wurden getötet.

Dieses war sehr wirksam. Bald hörten die gewaltfreien Demonstrationen auf und wurden durch sehr gewalttätige (terroristische) Aktionen ersetzt. Mit diesen wusste die Armee umzugehen. Während der zweiten Intifada wurden 4546 Palästinenser getötet, von denen 882 Kinder waren; von Israelis hingegen 1044, davon waren 716 Zivilisten, einschließlich 124 Kindern."

Die Auschwitz-Überlebende Cordelia Edvardson in ihrem Buch "Wenn keiner weiter weiß“ mit Aussagen aus den Jahren 2001 bis 2007, zur angeblichen Bedrohung durch die Palästinenser: "Selbst den kleinsten Kindern dürfte bewusst sein, dass Israel die stärkste, fortschrittlichste Militärmacht in der ganzen Region ist."

Zu den Friedensvoraussetzungen: "Persönlich glaube ich, ein dauerhafter Friede in dem Gebiet verlangt das Eingeständnis, dass den Palästinensern, und in gewisser Hinsicht der arabischen Welt allgemein, durch die Errichtung des Staates Israel Unrecht widerfahren ist. Das kann und soll nicht ungeschehen gemacht werden, indem man Israel vernichtet - ein Unrecht wird nicht wieder gut gemacht werden, indem man neues begeht. ... Palästinensische Flüchtlinge durch israelische zu ersetzen, ist keine Lösung." Und an anderer Stelle: "Wenn ein wahrhaftiger Friede zwischen Israelis und Palästinensern jemals möglich werden soll, müsste es natürlich zu aller erst ein freies und selbständiges Palästina geben".


Andere Stimmen:


Amnesty International in dem Bericht "Israel und die besetzten Gebiete: Straße nach Nirgendwo" http://www.amnesty-koeln-gruppe2415.de/Main/Informieren-AI-BerichteIsrael):

"Kriegsverbrechen - Die absichtliche und willkürliche Zerstörung ziviler Infrastruktur und privaten wie öffentlichen Eigentums im Gazastreifen durch die israelischen Behörden stellen ein Kriegsverbrechen dar. Diese Zerstörungen und die unverhältnismäßigen und willkürlichen Restriktionen, die die israelische Armee gegen den Waren- und Personenverkehr in den Gazastreifen hinein und von dort aus verhängt, stellen außerdem eine kollektive Bestrafung der gesamten Bevölkerung dar. Dies verstößt gegen die Vierte Genfer Konvention, die eine Bestrafung von Personen für Verbrechen, die sie nicht begangen haben, untersagt."

Albert Ettinger im Tageblatt Luxemburg am 10. 10. 2011 unter "Aus der Geschichte gelernt, Frau Merkel?":

"Gern bekundet man in europäischen Politikerkreisen seine Sympathien für den "arabischen Frühling" und die Menschen, die in jenem Teil der Welt für ihre Freiheit kämpfen. ... Nun aber rufen sich (wieder mal) jene Araber in Erinnerung, die am längsten und am schlimmsten unter einem unmenschlichen Regime, unter Willkür, Rechtlosigkeit und Terror zu leiden haben. Ihnen wurden nicht nur einige demokratische Rechte und politische Mitsprache verweigert. Sie wurden vor mehr als sechzig Jahren enteignet und gewaltsam aus ihrer Heimat verjagt, ihre verlassenen Dörfer dem Erdboden gleichgemacht oder umbenannt. Sogar ihre bloße Existenz wurde lange geleugnet. Seit Jahrzehnten vegetieren viele als Flüchtlinge, im Ausland oder im eigenen Land, zumeist in elenden Lagern, ohne Würde, ohne Rechte, oft ohne die lebensnotwendigen Güter." ...

"Kollektivstrafen, z. B. als Häuserabriss oder Zerstörung von Olivenhainen, sind ebenso an der Tagesordnung wie außergerichtliche Tötungen (targeted killings), Folter, willkürliche Inhaftierungen oder illegale Ausbürgerungen. ... Die jedem Völkerrecht Hohn sprechende Besatzungs-, Annektions- und Siedlungspolitik Israels muss endlich gestoppt werden. Sie erfährt von israelischer Seite eine Scheinlegitimität durch die zynische juristische Konstruktion eines herrenlosen Gebietes Palästina, das keinem Territorium eines anerkannten Staates zugehörig und damit beliebig besetzbar und annektierbar sei. Damit muss Schluss sein!" ...

"Nicht gelernt hat sie (Frau Merkel), dass Angriffs- und Eroberungskriege nach der Rechtsprechung von Nürnberg verbrecherisch sind, insbesondere zur Gewinnung von "Lebensraum"."

 

Der Militärbischof Martin Dutzmann in seiner Predigt in der Bonner Kreuzkirche am 31. 10. 2011:

"Fürchtet Euch nicht, die Wahrheit zu sagen. ... Meldet Euch zu Wort, deckt Lügen auf, brecht das Schweigen. ... Eure Sache ist es, die Stimme zu erheben, wo Unrecht verschwiegen wird. Eure Sache ist es, den Mund auf zu machen, wo Menschen mundtot gemacht werden. ... Achtet auf die Menschen. Achtet darauf, dass sie leben können und dass niemand ihre Würde verletzt."

Wer mehr über "Breaking the Silence" kann die englischsprachige Seite besuchen.

(Zusammenstellung der Zitate: S. Ullmann - November 2011)