Stellungnahme zur Anzeige die am 1. April 2006 in der Tageszeitung „Die Welt“ erschienen  ist, mit  der Überschrift
- 50 Jahre Deutsche Luftwaffe -


Der Wortlaut der unten stehenden Anzeige lässt vollkommen die historischen Tatsachen und Hintergründe außer Acht und kann deshalb als übler Aprilscherz gedeutet werden. Lustig empfand ich diese Anzeige jedoch nicht! Jeder Krieg ist ein Verbrechen an der Menschheit und eine Verharmlosung, sei sie auch als Scherz gemeint, verbietet sich in Anbetracht der Schwere der begangenen Verbrechen.

 
So erlaube ich mir, den Text im gleichen Pathos der Anzeige, den Tatsachen entsprechend umzuformulieren:
 
 
Anzeige in der Welt 2006 - 50 Jahre Deutsche LuftwaffeWir erinnern an die Luftstreitkräfte, die mit Ihren Flugzeugen, unsere friedlichen Nachbarn angegriffen haben. Dabei haben Sie im jahrelangen Kriegseinsatz, nach besten Wissen und Gewissen, tausende todbringende Bomben abgeworfen und auf lebende Ziele geschossen. Wir gedenken der Opfer die bei den kriegerischen Einsätzen getötet wurden und Verwundungen davon trugen. Nach der Gefangenschaft der Soldaten hatte das Morden ein Ende. Die, die den Tod von unzähligen Menschen zu verantworten hatten, zögerten nicht lange (als die militärische Strategieplanungen der USA und der Sowjetunion es verlangten), jeweils die deutschen Luftstreitkräfte neu auf zu bauen. Im so genannten Ernstfall, wären die gegnerischen deutschen Streitkräfte bereit gewesen, sich gegenseitig, wieder in reiner Pflichterfüllung und voller Tapferkeit zu töten. Lasst uns voller Dankbarkeit gedenken, das der deutschen Bevölkerung ein zusätzlich katastrophalen Szenario erspart geblieben ist, dass auf deutschen Boden, Atombomben von der Luftwaffe unterstützt, abgeworfen worden wären.
Wir denken an die Soldaten, die in der Aufbauzeit, im täglichen Dienst und leider nun wieder, im „nicht mehr friedlichen“ Einsatz, ihr Leben ließen oder gesundheitliche Schäden davontrugen. Ebenso gedenken wir den getöteten Soldaten, die unter heute unvorstellbaren Bedingungen der Weltkriege ihr Leben sinnlos für befohlene Eroberungskriege, die von einer Machtelite angeordnet wurde, geopfert haben. Sie hatten Befehle Ihrer Führungseliten befolgt und Ihre Pflichterfüllung trieb Sie zu zerstörerischem Werk. Sie hatten dabei oft Gewissensbisse, doch die Befehle von Vorgesetzten wogen schwerer als Ihr Wissen über die unrechten menschenverachtenden Taten.

Die traurige Tradition der Militärgeschichte, wie die immer wieder sinnlosen Kriege dokumentieren, sollten zukunftweisend zum Anlass genommen werden, nur noch friedliche Wege zu gehen. Die Menschlichkeit ist Voraussetzung, dass bei Streitigkeiten, der Einsatz friedlicher Mittel, nicht die schnellere, jedoch die einzig richtige, langfristigere Lösung ist.
Dieter Riebe (DFG-VK-Gruppe Bonn-Rhein-Sieg)