Kein Werben fürs Töten und Sterben!

von Manfred Stenner (Für das Bonner Bündnis "Kein Werben fürs Töten und Sterben!")

Gegen die für kommenden Montag und Dienstag geplante Werbeaktion der Bundeswehr auf dem Bonner Friedens(!)platz protestieren Bonner Friedensinitiativen, Jugendgruppen und Organisationen aus dem politisch linken Spektrum unter dem Motto - "Kein Werben fürs Töten und Sterben!"

Wir rufen alle auf die ein Zeichen setzen wollen, kommt und unterstützt unseren Protest am
13.-14.09. auf dem Friedensplatz in Bonn von 10:00-19:00 Uhr.

Der sogenannte Bundeswehr Karriere-Treff mit Info-Truck, Ausstellungen militärischer Exponate, Bundeswehr-Quiz und Gesprächsangeboten von Werbeoffizieren provoziere berechtigten Protest von Eltern, SchülerInnen und Initiativen der Zivilgesellschaft, teilt der Geschäftsführer des Netzwerks Friedenskooperative, Manfred Stenner, mit. Die Bundeswehr habe in den Schulen und auf dem Friedensplatz nichts zu suchen. Mit der zielgerichteten Ansprache von Schülerinnen und Schüler im Altersband zwischen 15 und 21 Jahren (so ein Brief der Bundeswehr an die Bonner Schulen) und mit der Rekrutierung von 17jährigen zum freiwilligen Militärdienst unterlaufe die Bundeswehr auch den Schutzgedanken der UN-Kinderrechtskonvention.

Die Friedensgruppen wollen am 13. und 14. September von 10:00 bis 19:00 Uhr mit eigenen Informationen zur Bundeswehr und dem Afghanistankrieg dagegen halten.

Nach einer Auftaktkundgebung am Montag ab 10 Uhr sind Protestplakate, Großpuppen und Informationsstände ganztägig neben der Bundeswehr postiert und bieten Gegeninformation. Die Friedenskooperative erinnert z.B. an den von der Bundeswehr befohlenen Luftangriff bei Kundus vor einem Jahr, bei dem bis zu 142 Menschen getötet wurden, wie auch an die zunehmenden Todesopfer unter deutschen Soldaten in diesem selbst nach militärischen Gesichtspunkten aussichtslosen Krieg.

Die Gruppen verlangen die Einstellung der Bundeswehrwerbung an den Schulen und von der neuen NRW-Landesregierung die Rücknahme  eines bestehenden Kooperationsabkommens zwischen Bundeswehr und Kultusministerium.

Aber auch die Stadt Bonn wird kritisiert. Nicht nur die Sondernutzung der Bundeswehr für den Friedensplatz habe die Stadt erteilt, die Militäraktion werde auch im städtischen Internetkalender beworben. Die antimilitaristischen Gruppen fordern dagegen, dass die Stadt Bonn der Bundeswehr-Werbung an ihren Schulen einen Riegel vorschiebt und alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpft, um öffentliche Rekrutenwerbung im Stadtgebiet zu unterbinden.

Bonn ist UN-Stadt und Mitglied der internationalen Initiative Bürgermeister für den Frieden erinnert die Friedenskooperative. "Weder Rekrutierung von Schülerinnen und Schülern für die Armee im Krieg noch die Absicht, ein Kriegsschiff der Marine nach der Stadt Bonn zu benennen, ist damit vereinbar".