Solidarität gegen den Krieg
Krieg! schreit die Stimme aus den Sendern.
Krieg! schreit es aus den Parlamenten.
Krieg! schreit es aus den Börsenzahlen.
Krieg! schreit es aus den Kathedralen.
Krieg! schreit es aus den Konferenzen.
Krieg! schreit es über alle Grenzen.
Ihr Herren Räuber! Heute noch
Habt ihr die Flotten und die Heere,
Habt ihr die Banken und Gewehre!
Doch eure Rechnung hat ein Loch!
Das freie Volk der Bolschewiken
Wird keine Übermacht zerdrücken,
Wenn alles Arbeitsvolk der Welt
sich eurer Front entgegen stellt,
Und eisern den Empfang bereitet,
Eh ihr die Grenzen überschreitet!
Genossen aller Welt! Die Stunde
Des großen Aufmarsch rückt heran!
Schließt euch zum ungeheuren Bunde,
Eh sich der Feind entfalten kann!
Denn keine Weltmacht widersteht
Der Macht der Solidarität.
Und wenn die Mordstandarten fallen,
Wird endlich gründlich ausgekehrt!
Das wird der Tag sein, wo euch allen
Der Überfluss der Welt gehört!
Erich Weinert (1890-1953), "Solidarität gegen den Krieg"