Ich sah die Friedensgöttin nieder steigen,
Sie streute Blumen aus und Ährengold,
Dem Donnergott des Krieges gebot sie schweigen.
Still wurde es - es hatte ausgegrollt.
Sie sprach: Franzosen, Russen, Deutsche, Briten!
Gleich tapfer kämpfte jeder für sein Land!
Schließt einen Bund, den Frieden nun zu hüten!
Reicht Völker Euch die Hand!
Ihr armen Sterblichen, vom Hasse müden,
Damit ihr wieder ruhig schlafen könnt,
Teilt euch die Welt! Der Schöpfer hat hienieden
Ja allen einen Sonnenplatz vergönnt.
Gemeine Machtgier hat an ihren Wagen,
Der nie den Weg zum Glücke fand, euch gespannt.
Schließt einen Bund! Lernt endlich euch vertragen!
Reicht, Völker, euch die Hand!
Ihr schlugt mit Feuer eurer Nachbarn Städte,
Der Nordsturm trug zurück zu euch den Brand.
Zerstampft, verödet welkten Felder, Beete,
Rost fraß den Pflug und Blei des Bauern Hand.
Ringsum habt ihr zum Hohn den Menschenrechten
Mit Menschenblut getränkt das Ackerland.
Schließt einen Bund, um Krieg und Mord zu ächten!
Reicht, Völker, euch die Hand!
Pierre-Jean de Béranger (1780-1857)