Ellen Diederich - Krieg löst keine Probleme, Krieg ist das Problem.
Gewalt erzeugt Gegengewalt und Hass, was wiederum Gewalt und Hass erzeugt.
Ich möchte Euch einladen zu einer Reise durch Jahrzehnte und durch verschiedene Teile der Welt. Ich werde über Krieg berichten und Aktionen für Frieden, die besonders von Frauen gemacht wurden und werden.
Ich möchte mich vorstellen. Ich bin 70 Jahre alt, mache seit 52 Jahren Arbeit gegen den Krieg für die Frieden. Geboren wurde ich 1944 in eine Bergarbeiterfamilie in Dortmund. Es war das Jahr der großen Bombenangriffe auf das Ruhrgebiet. Während der Schwangerschaft meiner Mutter und in meinem ersten Lebensjahr verbrachten wir die Nächte in Bunkern. Die Angst meiner Mutter, auch davor, dass ich nie groß werden würde, ist eine traumatische Erfahrung, die mich bis heute nicht loslässt und dazu bewogen hat, alles zu tun, damit so etwas nie wieder geschehen kann. Das Wort Trauma kannte man damals noch nicht, auch keine Bearbeitung von Traumata.
Vor kurzem sah ich ein Video mit der Aufnahme eines Konzertes von Konstantin Wecker, Reinhard Mey und Hannes Wader. Sie sangen zusammen das Antikriegslied über den
1. Weltkrieg: „Weit in der Champagne im Mitsommergrün, dort wo zwischen Grabkreuzen Mohnblumen blüh’n“ …
Die Aufnahme war unterlegt mit Bildern aus dem 1. Weltkrieg. Sie sind grausam und doch seltsam vertraut aus Aufnahmen folgender Kriege. Der Refrain in dem Lied heißt:
„Ja, auch dich haben sie schon genau so belogen
So wie sie es mit uns heute immer noch tun
Und du hast ihnen alles gegeben:
Deine Kraft, deine Jugend, dein Leben.“
Während ich das Video anschaute, wurde mir plötzlich klar, warum ich mein ganzes Leben lang nicht aufhören kann, Friedensarbeit zu machen. Beginnt irgendwo auf der Welt ein Krieg, sei es der in Algerien, Kongo, Somalia, Vietnam, El Salvador, Chile, Jugoslawien, Palästina, Irak, Afghanistan, kann ich nicht aufhören, daran zu denken, zu versuchen, alles zu tun, dass es wieder aufhört. Mit meinen kleinen Mitteln: Öffentlichkeit herstellen, andere Informationen recherchieren und verbreiten, Aktionen organisieren, Fotoausstellungen machen. Im Grunde hat mich der Krieg fest im Griff, auch wenn ich gegen ihn arbeite. Die Zeile: „Und du hast ihnen alles gegeben, deine Kraft, deine Jugend, dein Leben“ stimmt. Ich habe die Friedensarbeit nie aus dem sicheren Abstand der Theorie gemacht. Ich bin in die Länder gefahren, um Solidarität zu zeigen, zu zeigen: Ihr seid nicht allein, um zu berichten. Wenn man Menschen aus dem Land kennen- und schätzen gelernt hat, ist der Krieg keine Abstraktion mehr.
Friedensarbeit ist kein Sonntagsspaziergang. Es ist die Beschäftigung mit dem Grauen, der Gewalt, der Folter, dem Morden, den Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Es ist eine Arbeit, die notwendig ist, leider kaum bezahlt wird. Das Gute daran, das, was es auch möglich macht, auszuhalten, ist, dass man wunderbare Menschen trifft, Menschen, die andere Werte und Vorstellungen haben, als die, die wir gewöhnlich vermittelt bekommen. Wie notwendig die Friedensarbeit ist und einen Teil von ihr, besonders, was Frauen gemacht haben, möchte ich Euch heute erzählen.
Das 20ste Jahrhundert war das blutigste der Menschheitsgeschichte. In dem Jahrhundert sind mehr Menschen in Kriegen getötet worden, als in den 1.900 Jahren unserer Zeitrechnung zuvor. Grundlegendes hat sich in dem Jahrhundert verändert:
Waren im 1. Weltkrieg etwa
10% aller Getöteten Zivilbevölkerung und 90% Soldaten,
im 2. Weltkrieg etwa
50% aller Getöteten Zivilbevölkerung und 50% Soldaten,
So sind seit dem Vietnamkrieg und in allen folgenden Kriegen an die
90% aller Getöteten Zivilbevölkerung und 10% Soldaten.
Ergebnisse dieser Erfahrungen bildeten in Deutschland für Jahrzehnte eine entscheidende Grundlage der Politik: Nie wieder Krieg!
Diese Basis ist verlassen worden. Europa und Deutschland sind an Kriegen weltweit beteiligt, entweder im Rahmen der NATO oder durch Waffenlieferungen in die ganze Welt. Führende PolitikerInnen überbieten sich fast in neuen Begrifflichkeiten wie „Soldaten sind Mutbürger in Uniform“, (Joachim Gauck), „Die Bundeswehr soll familienfreundlich werden“. (Ursula von der Leyen)
100 Jahre nach Beginn des ersten, 75 Jahre nach Beginn des 2. Weltkrieges sind wir fassungslos, wie schnell sich die Kriegsszenarien weltweit ausweiten. Waren wir mit Beendigung des Ost-West-Konfliktes und dem Fall der Mauer davon ausgegangen, Feindbilder abgebaut zu haben, so sehen wir heute, in welch rasender Geschwindigkeit alte und neue Feindbilder wieder entstehen. Dieser Prozess wird von nahezu gleichgeschalteten Medien begleitet. Ein kaum zu fassendes „Geplapper“ ohne Einbeziehung des historischen Kontextes, ohne Analyse macht sich breit. Seien es Begründungen für Kriege, wie die behaupteten Massenvernichtungswaffen zu Beginn des Krieges gegen den Irak, seien es die aktuellen Berichte zum Krieg in Afghanistan, der laut NATO auch zur Befreiung der Frauen geführt wurde und wird, in Gaza, diesem größten Freiluftgefängnis (Desmond Tutu) der Welt, in der Ukraine, wo das „Reich des Bösen“ wieder aufersteht, in Syrien, wo inzwischen über die Hälfte der Bevölkerung getötet wurde oder auf der Flucht ist. „Es ist kaum eine konformere kriegsbegleitende Publizistik denkbar, keine uneingeschränkte Partnerschaft und keine entschiedenere Marginalisierung der Kritik.“ (Roger Willemsen, Kriegstagebuch in: Terrorismus, Öl und die geheime Außenpolitik der USA – oder Der 11. September und die Hintergründe des Krieges gegen den Terrorismus)
Ich weiß nicht, wie es Euch geht, ich kann kaum noch Nachrichten ertragen, meine Wut über die Lügen und Verdrehungen ist unsagbar groß. Am liebsten würde ich das Radio manchmal aus dem Fenster werfen. Das tue ich nicht, wär auf die Dauer auch zu teuer!
Also schaue ich, was machen die Menschen, insbesondere die Frauen gegen den Wahnsinn des Krieges?
„Widerstand ist das Geheimnis der Freude“
Sagt die Afroamerikanische Schriftstellerin und Aktivistin Alice Walker
„Lebendig habt Ihr sie genommen, lebendig wollen wir sie zurück“,
ist die Forderung der Komitees der „Mütter der Verschwundenen“. Begonnen hat diese Bewegung in Argentinien, in Buenos Aires auf der Plaza del Mayo.
In den 70er und 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts gab es viele Versuche, die politischen Situationen in Lateinamerika zu verändern. Befreiungsbewegungen in vielen Teilen des Subkontinents entstanden, um die unvorstellbaren Ungerechtigkeiten, die Armut zu bekämpfen. In Chile wurde die sozialistische Regierung unter Salvador Allende demokratisch gewählt. Gegenbewegungen, unterstützt durch die USA unter der Leitung der CIA unterstützte die Formierung faschistischer Regime. In der School of the Americas, eine Ausbildungsstätte der US Army in Fort Benning, Columbus, Georgia, wurden zehntausende lateinamerikanischer Männer zum Töten und zum Foltern ausgebildet. Sie bildeten die zentralen Kräfte der „Contras“, die die Befreiungsbewegungen bekämpften. In Argentinien, Brasilien, Chile, Paraguay, Peru, Guatemala, El Salvador, Nicaragua, Uruguay entstanden Militärdiktaturen. In diesen Auseinandersetzungen verloren etwa 350.000 Menschen ihr Leben. Gnadenlose Systeme verfolgten die Desaparacidos, das Militär terrorisierte die Länder. Die Gefangenen wurden tagelang gefoltert, um alle Informationen und Namen anderer Kampfgefährten herauszupressen. Die Gefolterten und Getöteten warf man aus dem Flugzeug ins Meer, in die Vulkane, verscharrte sie in geheimen Massengräbern. Die Angehörigen erfuhren nicht, wo sich die Gefangenen aufhielten und was mit ihnen geschah.
In Argentinien dauerte diese Diktatur von 1976 bis 1983. Etwa 30.000 Menschen wurden in dieser Zeit aus politischen Motiven entführt, verschwanden, ermordet.
Frauen, Mütter, Schwestern, Töchter von Verhafteten und Verschwundenen taten sich zusammen. Unendlich mutig trafen sie sich auf der Plaza del Mayo, gingen auf die Straße, forderten Auskunft und ihre „Verschwundenen“ zurück. Woche für Woche machten sie diese Aktionen. Viele der Mütter wurden selber bedroht, einige ermordet.
Ich habe fünf Jahre mit dem Komitee aus El Salvador zusammen gearbeitet, bin während des Bürgerkrieges dort hin gefahren, um u.a. Aussagen von Folteropfern aufzunehmen. Oscar Romero, Erzbischof von San Salvador, der später ermordet wurde, hatte das Komitee dort initiiert. Es bekam den Menschenrechtspreis der Robert Kennedy Stiftung. Drei Frauen wollten nach Washington fahren, um den Preis in Empfang zu nehmen. Die Reagan Regierung aber gab ihnen kein Einreisevisum. Wir überlegten, was wir tun könnten. Ich arbeitete zu der Zeit im Friedenszentrum in Washington D.C. Schließlich entschieden wir, die Frauen nach Europa zu bringen, um hier über Salvador zu informieren, hofften dass diese Informationen in die USA zurückkommen konnten. Die USA unterstützten das Regime täglich mit über einer Mio. Dollar.
Wir versuchten einmal, hochrangige Frauen Europas zu erreichen, Frau Mitterand, Frau Papandreou, trafen die Pasionaria in Madrid, Coretta King in Stockholm, sie war gerade dort, trafen ParlamentarierInnen, Willi Brandt, die Frauen sagten vor der Menschenrechtskommission der UNO in Genf aus und wir besuchten unzählige Solidaritätsgruppen. Die Reise erhielt viel öffentliche Aufmerksamkeit.
Es war klar, dass die Frauen gefährdet waren, wenn sie zurück nach Salvador gingen. Trotz einer hochrangigen Delegation, die wir mitschickten, wurde Annas vierjährige Tochter mit Absicht von einem Militär LKW angefahren und schwer verletzt. Carmen war schon vor der Reise von sechs Soldaten vergewaltigt worden, man hatte ihr eine Brust abgeschnitten. Laura wurde von den Todesschwadronen geholt, vergewaltigt, dann ins Gefängnis gebracht. Wir organisierten Protestaktionen, sie kam frei, floh mit zweien ihrer Kinder nach Mexiko, dann illegal in die USA, um dort weiter über Salvador zu informieren. Die Frauen waren Analphabetinnen, sehr, sehr mutig und lebensklug. Ich habe viel von ihnen gelernt.
Ya basta! - Es reicht!
„Wir fordern weder Almosen noch Geschenke.
Wir fordern das Recht, mit der Würde menschlicher Wesen zu leben.
Mit Gleichberechtigung und Gerechtigkeit wie unsere Vorfahren“
Das Gesetz der Frau bei den Zapatistas
Im Kontext der Globalisierung entstand die Freihandelszone NAFTA – North American Free Trade Agreement, also das nordamerikanische freie Handelsabkommen, zwischen USA, Kanada und Mexiko. Erinnert doch irgendwie an das TTIP, oder? NAFTA trat am 1.1.1994 in Kraft. Das Abkommen besagte u.a., dass die global agierenden Konzerne Zugang zu jedem Quadratmeter Land haben, wenn sie das für ihre Interessen brauchen. Das bedeutete, dass die Urbevölkerung noch weniger Möglichkeit hatte, ihre notwendigen Lebensmittel anzubauen. Die Armut in Chiapas ist ungeheuer groß. Mit 35 sehen die Frauen aus als seien sie 70 Jahre alt.
Eine bewaffnete Revolte besetzte mehrere Städte in Chiapas. Die Menschen forderten mehr Rechte für die Indigenas, Autonomie für die Provinz und den Rücktritt des Präsidenten. Sie nennen sich nach dem Anführer der mexikanischen Revolution Emiliano Zapato die Zapatistas. Am 2. Januar begann die mexikanische Armee Angriffe gegen die Rebellen. Es kam zu Hinrichtungen und schweren Menschenrechtsverletzungen. Die Luftwaffe bombardierte Dörfer. Durch Vermittlungen gab es relativ schnell Friedensgespräche zwischen den Zapatistas und der Regierung.
Zahlreiche Campesina und Indigena Organisationen schlossen sich zusammen. Sie wollten das Recht auf kommunalen Landbesitz und für Erhalt des Gemeindelandes.
„Ein einziges Land, das Land des Geldes, erhob sich über alle anderen Fahnen. Und dann sagten sie: „Globalisierung“ und wir wussten Bescheid, denn so nannten sie die absurde Ordnung, in der das Geld die einzige Heimat ist, der die Leute dienen und in der die Grenzen nicht etwa aus Brüderlichkeit aufgehoben werden, sondern durch den Aderlass, der die Mächtigen mästet. Die Lüge wurde zum universellen Zahlungsmittel und nährte in unserem Land den Boden eines Aufschwungs und Reichtums der Wenigen auf dem Alptraum der Vielen.“ (Botschaften aus dem lakandonischen Urwald, S. 134 ff.)
Im Verlaufe der Auseinandersetzungen wurden die Frauen besonders aktiv. Eine Gruppe von weiblichen Commandantes ging zwei Jahre lang in alle Dörfer, um die Bedürfnisse und Notwendigkeiten der Frauen herauszufinden. So entstand das „Gesetz der Frau“.
Die wichtigsten Forderungen sind:
- „Wir wollen uns nicht zwingen lassen, einen zu heiraten, den wir nicht mögen. Wir wollen die Kinder haben, die wir uns wünschen und für die wir sorgen können.
- Wir wollen das Recht, Posten in der Gemeinde zu besetzen.
- Wir wollen das Recht, unsere Meinung zu sagen und dass sie respektiert wird.
- Wir wollen das Recht haben, zu lernen und sogar Kraftfahrerin zu werden.
- Wir Frauen brauchen spezielle Schulen, in denen wir lernen können, auch wenn wir schon älter sind.
- Wir fordern Kindergärten und Vorschulen und Nahrungsmittel für die an Hunger sterbenden Kinder.
In den Gesetzen der Regierung gibt es nicht das Recht der Frauen, Land zu besitzen, aber innerhalb unserer Rechte schon. Wir wollen, dass sie anerkannt werden. Wir wollen Land besitzen und zwar gutes Ackerland und nicht die Steinhaufen, die wir jetzt haben.
Wir fordern ein Geburtshaus, weil dort eine Geburt leichter ist. Zuhause liegt das Neugeborene auf dem Boden im Staub. Die Nabelschnur wird mit der Machete, die der Mann zu Arbeit hat, durchtrennt. Die Leute besitzen nicht das Nötigste, um Mütter und Kinder nach der Geburt ausreichend zu versorgen.“
Das Gesetz wurde in alle Dialekte des Landes übersetzt, die Frauen taten sich zusammen, entwickelten Handwerks- und Handarbeitsbetriebe, kämpften für Bildung, medizinische Versorgung, für ihre Menschenrechte.
Selten haben mich Frauen so beeindruckt wie die der Zapatistas. Ich bin dort hin gefahren, um die Angriffe des Mexikanischen Militärs gegen die befreiten Dörfer zu dokumentieren. Die Sprache, in der die Berichte beschrieben wurden, tat ihr übriges, sie ist nicht abstrakt, klar und schön.
Die Atomare Gefahr - Frauenwiderstandscamps gegen die atomare Bedrohung
Greenham Common, UK, Pine Gap, Australien, Woendsrecht, NL, Comiso, Italien, Hunsrück, Deutschland und anderswo – „Wenn die Männer das Haus verlassen, um Krieg zu machen, müssen die Frauen das Haus verlassen, um Frieden zu machen!“ - War das Motto der Frauen von Greenham Common. Eine Basis 60 Meilen südwestlich von London, Stationierungsort der Mittelstreckenraketen Cruise missiles. Und sie verließen ihr Zuhause. Manche gaben ihren Beruf auf, überließen die Kinder Männern und Großeltern. „Solange diese Bedrohung existiert, kann ich kein „normales“ Leben führen“, sagten sie. Sie campten an der Basis, beobachteten jeden Tag alle militärischen Bewegungen, blockierten die Eingänge zur Basis, durchschnitten den Zaun, um auf das Gelände zu kommen und Aktionen zivilen Ungehorsams zu organisieren.
Am 12. Dezember 1982 kamen an die 30.000 Frauen und einige Männer nach Greenham. Sie umarmten die Basis. Die doppelte Bedeutung des englischen Wortes „arm“ (Waffe und Umarmung) nutzten sie und sagten „Arms are for linking!“ Arme sind zum Umarmen. Sie verwandelten den Zaun der so viele Tode einschloß, in einem Zaun des Lebens, flochten Spielzeug, Kinderkleidung, Blumen und andere Symbole des Lebens hinein.
Es war kein einfaches Leben in Greenham. Jeden Tag die Konfrontation mit dem Militär, der Polizei. Bis dahin konnte man in GB auf Gemeindelande zelten. Eine Lex Greenham wurde beschlossen, das Zelten wurde verboten. Somit hatte die Polizei das Recht, Zelte und alle bewegliche Habe der Frauen zu konfiszieren. Sie kamen mit Müllautos, alles flog in den Müll.
Dennoch blieben Frauen an die zehn Jahre dort, informierten täglich die Öffentlichkeit, vernetzten sich mit anderen Stationierungsorten und bildeten Netzwerke. Sie blieben bis zum Abzug der Raketen.
Die Frauenfriedensmärsche
Von 1981 bis 1983 sind wir etwa 3.500 km zu Fuß gelaufen, von Kopenhagen nach Paris, von Berlin nach Wien und Genf, von Dortmund nach Brüssel. Andere sind von Stockholm über Moskau nach Minsk gegangen, von Sofia nach Athen, von New York nach Washington.
Ziel der Märsche, von Frauen initiiert, Männer und Kinder waren herzlich eingeladen, mitzumachen, waren die Information der Öffentlichkeit über die Bedrohung durch Atomwaffen. In jeder Stadt, durch die wir kamen, gab es Veranstaltungen. Wir redeten mit jedem Stadtparlament, den BürgermeisterInnen, forderten: Macht Eure Stadt zur atomfreien Zone.
Initiatorin war Eva Nordland aus Oslo. Die norwegischen Frauen erreichten auch, dass ein Friedensmarsch in die Sowjetunion gehen konnte, die erste große Friedensaktion aus dem Westen, die dort gestattet wurde. Es waren also die Frauen, die die Tore in den Osten ein Stück weit öffneten. (Friedensaktionen weltweit werden zu etwa 65% von Frauen gemacht. Leider wird das sehr wenig dokumentiert. Darum haben wir uns entschlossen, 1991 das Internationale Frauenfriedensarchiv zu gründen, wo wir systematisch sammeln.)
Die Märsche waren eine große Anstrengung. Jeden Tag 20 – 30 km laufen, ständig die Atomgefahr im Bewusstsein, unendlich viele Gespräche, um Menschen zu überzeugen, dass man dagegen etwas tun muss. Die Organisierung war nicht einfach. Als wir in Kopenhagen losgingen, waren wir 500 TeilnehmerInnen, als wir in Paris ankamen, 10.000. Alleine das Toilettenproblem war nicht einfach zu lösen. Die Märsche kosteten Geld, der erste endete mit einem Defizit. Eine Frau verkaufte ihre Eigentumswohnung, um die Schulden zu bezahlen. Menschen in der Sowjetunion (im „Feindesland“) hörten davon, sammelten Geld, die Frau konnte ihre Wohnung wieder erstehen. Türen öffneten sich, von denen wir nie gedacht habe, dass es möglich sei, dort empfangen zu werden.
Es gab unendlich viele gute Gespräche, Freundschaften sind entstanden, die bis heute bestehen. Viele weitere Aktionen ergaben sich aus den Friedensmärschen.
Der Frauenfriedenszelt, der Frauenfriedensbus, Women for a meaningful summit
1985 war die Abschlusskonferenz der UN Dekade der Frau in Nairobi. Wir organisierten dort das Friedenszelt als einen Ort, wo Frauen aus so genannten Feindesländern in den Dialog kommen konnten. An die 14.000 Frauen waren nach Nairobi gekommen, etwa 60% von ihnen hatten eine dunkle Hautfarbe. Sie kamen aus den großen Städten, aus Dörfern, aus den Ebenen und von den Bergen.
Die Dialoge wurden zwischen Frauen aus dem Iran und dem Irak, die zu der Zeit in einem grässlichen Krieg verstrickt waren, den USA und der Sowjetunion, Palästina und Israel, Frankreich und Mururoa über die Atombombenversuche der Franzosen und vieles mehr geführt. Es waren zum Teil sehr harte Konfrontationen mit der Wirklichkeit, aber es gab auch unendlich viel Gelächter und Musik im Zelt. Wir verstanden, dass so viele Konflikte da sind, weil wir zu wenig voneinander wissen.
Nach Nairobi sagten wir uns: OK, dann werden wir jetzt auch in die Länder fahren, von denen man uns gesagt hat, sie seien unsere Feindesländer. Wir bekamen einen Bus geschenkt und fuhren insgesamt an die 200.000 km durch Europa und die USA. Das Motto der ersten Fahrt hieß: Von West über Ost nach West – Europas Frauen wollen Frieden!
Beginn der Fahrt war in GB, in Greenham Common, weiter ging es über die Niederlande, die BRD, dann also in den „Ostblock“, die DDR, die Tschechoslowakei, Polen, die Sowjetunion, Rumänien, Bulgarien, von dort weiter nach Griechenland, Italien, der Abschluss war im Europarlament in Straßburg.
Wir besuchten Schulen und Arbeitsstellen, Universitäten und Rathäuser. Wir sahen ehemalige Konzentrationslager und Denkmäler für die durch die Deutschen zerstörten Dörfer. Wir besuchten das Anne Frank Haus, trafen ehemalige Partisaninnen und heutige Friedensaktivistinnen.
Wir stritten über Atomkraft, Demokratie, Menschenrechte. Wir teilten das Essen und lernten unendlich viel über die Alltagsrealität der verschiedenen Länder. Feinde trafen wir nicht. Wir spürten wie tief der Krieg noch immer im Bewusstsein der Menschen Europas ist, waren bewegt, mit welcher Freundlichkeit wir als Deutsche aufgenommen wurden. Wir beteiligten uns an Friedensaktionen der unterschiedlichsten Art und waren überall willkommen. Der Bus war von den Düsseldorfer Wandmalern schön gestaltet, u.a. stand Frieden in allen europäischen Sprachen als Band auf dem Bus. Der Bus in den USA war umgebaut zu „einem Museum, das Atomzeitalter zu beenden!“ Dort besuchten wir Kirchengruppen und Schulen, machten Blockaden gegen Atomtests in Nevada mit. Wir erreichten viele Tausend Menschen. Im direkten Gespräch kann man besser überzeugen.
Endlich fanden dann die so genannten Gipfelgespräche zur Abrüstung zwischen den USA und der Sowjetunion statt. Wir waren ziemlich wütend, dass bei diesen Gipfelgesprächen keine Frauen und kein Mensch mit dunkler Hautfarbe beteiligt waren. Zwei alte weiße Männer trafen sich und behaupteten, sie seien der Gipfel!
Eine Initiative bildete sich: Women for a meaningful summit. Ziel war es, die Interessen der Frauen in die Gipfelgespräche einzubringen. Die Vorschläge waren um einiges weitergehend als das, was dort verhandelt wurde. Wir fuhren nach Genf, nach Reykjavik, nach Malta und Washington. Gorbatschow und Shewardnadse empfingen die Frauen, Reagan und Bush schickten Unterstaatssekretäre.
Afghanistan
In Afghanistan war bis jetzt der größte Einsatz der Bundeswehr in einem Krieg.
Von den geschätzten 16 Millionen Afghanen Ende der siebziger Jahre wurden etwa zwei Millionen in dem Widerstandskampf gegen die sowjetischen Besatzer, dem darauf folgenden Bürgerkrieg und dem jetzigen Krieg umgebracht. Unzählige Menschen wurden im Krieg durch den Gebrauch von abgereichertem Uran verstümmelt, Kinder mit kaum vorstellbaren Deformationen geboren. Fünf Millionen Menschen sind in die Flüchtlingslager in den Iran und nach Pakistan geflohen.
Das große Interesse an diesem Land sind dessen Ressourcen.
Öl ist die Schlüssel Ressource der auf Öl basierenden Ökonomie der Industrieländer. Es ist strittig, wie lange die Ölvorräte reichen. In den USA leben 265 Millionen Menschen, das sind 5% der Weltbevölkerung. Sie verbrauchen mehr als ein Viertel der weltweiten Ölförderungsmenge. Das ist die gleiche Menge wie drei Milliarden Menschen in Asien und dem gesamten Pazifikraum verbrauchen. Zalmay Khalizad war ehemaliger Berater der UNOCAL, später der Top-Berater der Bush-Regierung für die Region Afghanistan. Er forderte bereits im Winter 2.000: „Die Bedeutung Afghanistans wird in den kommenden Jahren noch steigen, wenn die Öl- und Gasreserven Zentralasiens anfangen, eine Führungsrolle auf dem Energiemarkt der Welt zu spielen. Afghanistan könnte sich als ein wertvoller Korridor erweisen.
Washington müsse von daher die Taliban schwächen.
Darüber hinaus sind weitere Bodenschätze entdeckt worden:
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Von ALEX LANTIER, 16. Juni 2010 – (www. Hintergrund.de) Der Stoff, aus dem die Träume sind, ist silberweiß und weich und er entzündet sich in Verbindung mit Sauerstoff schon bei Raumtemperatur: Lithium. Wegen seiner hohen Energiedichte wird das Alkalimetall in Batterien als Anode verwendet. Die Nachfrage der Laptop-, Mobiltelefon- und Autoindustrie steigt rasant. Jetzt könnte das kriegsverwüstete Afghanistan, eines der ärmsten Länder der Welt, zum „Saudi-Arabien des Lithium“ werden. Das schreibt das Pentagon in einem internen Bericht zu gewaltigen Mineralvorkommen im Land am Hindukush, aus dem die „New York Times“ zitiert. E.D. |
Vor einiger Zeit wurde der 350ste Jahrestag des Westfälischen Friedens mit vielen Gedenkveranstaltungen begangen. Der Westfälische Friede besiegelte den 30jährigen Krieg, den längsten Krieg in Europa seit Menschengedenken.
Heute befindet sich Afghanistan seit 32 Jahren im Krieg. Vor dieser direkten Kriegszeit waren es verschiedene Kolonialherren, die dieses Land für ihre Interessen missbrauchten. Die Kriege der letzten 30 Jahre wurden und werden von unterschiedlichen Mächten geführt. Mal waren es kapitalistische Länder, allen voran die USA und Großbritannien, dann die kommunistische Sowjetunion, dazwischen fundamentalistische Islamisten und Gruppen wie die Taliban. Alle versuchten, diesem Land ihr politisches System aufzudrücken.
Den berühmten Satz des ehemaligen deutschen Verteidigungsministers:
„Unsere Freiheit wird auch am Hindukush verteidigt“ kann man auf diesem Hintergrund gut verstehen: Seine Freiheitsvorstellung deckt sich mit der der NATO, die nach ihrer Neuen Doktrin dafür da ist, jederzeit den freien Zugang zu „unseren Ressourcen“ zu gewähren.
Was aber heißt dieser Krieg für die Menschen?
„Wenn Orte geronnene Erfahrung sind, wenn sie sich zusammensetzen aus allem, was je in ihnen gefühlt wurde, dann ist diese Angst eine Art Offenbarung. Kunduz gibt sich zu erkennen. In das Weichbild der Stadt haben sich Bombenabwürfe und Raketenbeschuss, Vergewaltigungen, Folter und Morde eingedrückt. Heckenschützen haben gelauert, Späher haben Häuser auf der Suche nach Versteckten durchsucht, Marodierende haben zerstört, Soldatentrupps haben Bauwerke gestürmt und verwüstet, Frauen haben geschrieen, Kinder das Weite gesucht. Jede denkbare Konstellation kann sich wiederholen. Es ist alles noch zu frisch. Die Gewalt ist nicht Vergangenheit, ist nicht archaisch, nicht Kultus. Sie ist nur für ein paar Tage nicht hier her gekommen, und wir reden schon vom Frieden.“ Roger Willemsen, Afghanische Reise, S. 116 f.
In den siebziger Jahren hatte für die Frauen Afghanistans ein großer Schritt in Richtung Emanzipation begonnen. Unter Nadschibullah gingen Zehntausende an die Universitäten, studierten. Frauen nahmen teil am öffentlichen Leben, lehrten in Schulen und Universitäten, waren in Regierungsämtern, in der Verwaltung und in der Wirtschaft.
Als die islamischen Fundamentalisten die Macht übernahmen, wurden die Frauenrechte auf volle Beteiligung am sozialen, ökonomischen, kulturellen und politischen Leben des Landes drastisch gekürzt, mit der Machtübernahme durch die Taliban nahezu vollständig ausgelöscht. Das Taliban-Regime erhielt schnellstens eine Spitzenposition unter den frauenfeindlichsten Regimes der Welt.
"Meine afghanische Freundin Azadine ist Ärztin. Sie macht es wie der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Sie kämpft für Frieden. Der Präsident kämpft mit Bomben. Azadine mit Zetteln. Azadine zeigt ihre Zettel westlichen Politikern und Exilafghanen. Wieder und wieder. Stundenlang.
Seit über zwei Jahrzehnten, macht sie immer wieder das Gleiche. Sie spricht und kämpft und kämpft und spricht. Über die Lage in ihrer Heimat. Sie tauscht Ideen aus. Diskutiert. Streitet. Es geht um die Zukunft in ihrer Heimat. Um die Zukunft ihrer Kinder. Um ihre eigene Zukunft. Seit über zwei Jahrzehnten. Immer wieder. Zukunft. Ob in den Dörfern, Städten oder in den Zelten der Nomadinnen - die Frauen wollen Frieden.
Bomben sind Bomben, sagen Azadine und ihre Freundinnen. In wessen Namen sie geworfen werden, macht für uns keinen Unterschied. Alles, was wir wissen, ist, dass Bomben töten. Statt Bomben zu werfen, Krieg zu führen und ihre Söldner nach Afghanistan zu bringen, soll die Welt uns endlich helfen, unser Land wieder aufzubauen. Schließlich sind die über zwei Jahrzehnte andauernden Kriege nicht die der Afghanen. Nachdem die Sowjetunion und die USA abgezogen sind, haben Pakistan, Iran, Saudi-Arabien und wer weiß, wer sonst noch, und allen voran die USA ihren Krieg gegen Afghanistan fortgesetzt. Anders. Aber sie haben ihn fortgesetzt. Sie haben ihre Minen und ihre Waffen zusammen mit ihren Agenten und Spitzeln, zusammen mit ihren Söldnern und Marionetten in Afghanistan gelassen und haben sie angestachelt. Zum Brudermord.
Das letzte Mal hatte Azadine Namen von Vergewaltigern dabei. Dieses Mal stehen Namen von Toten auf ihren Zetteln, Namen von Kindern, Frauen und Männern. Getötet von Bomben der USA und ihrer Verbündeten. Es gibt immer mindestens einen anderen Weg als Krieg, sagen sie. Das Mindeste, was der Westen und die UN hätten tun müssen, bevor sie ihre Bomben auf Afghanistan abwerfen, wäre die Einrichtung von Schutzzonen für die zivile Bevölkerung gewesen. ...
Für die Frauen in Afghanistan bedeutet Frieden, dass die Länder die ihnen seit 29 Jahren nichts als Krieg, Minen und Tote, Hunger, Krankheiten und Vergewaltigungen gebracht haben, ihre Minen, Waffen und Soldaten nehmen, das afghanische Volk um Vergebung bitten und gehen.
aus "GEHEN!" Siba Shakib, Bomben sind Bomben - TAZ 24.12.2001, S. XIII
Frauen und Militär
Eine Sache ist mir enorm wichtig. Wie gehen wir als Frauen mit dem gesamten Komplex Krieg und Militär um?
Frauen sind an Kriegen beteiligt. Sie sind Produzentinnen von Rüstung, Krankenschwestern und Ärztinnen, die die Wunden verbinden, die wir nicht gemacht haben. Darin haben wir eine lange Tradition! Und wir sollen als Soldatinnen Teil der Militärmaschine sein.
Das Militär erfährt zurzeit neue Deutungen. Die Emma titelte: Einige unserer besten Soldaten tragen Lippenstift, Joachim Gauck, bezeichnet Soldaten als „Mutbürger in Uniform“. Die erste Frau, die dem Kriegsministerium vorsteht, Ursula von der Leyen verkündete in Gesprächen mit Soldaten in Masar-i-Sharif ihre ersten Pläne: Es sollen bessere Lösungen für Soldaten mit Familie und Kindern gefunden und mehr Respekt vor dem SoldatInnenberuf in der Öffentlichkeit hergestellt werden. Den SoldatInnen versicherte sie: „Sie können sich auf mich verlassen“ und sprach ihnen Respekt für die Arbeit aus, über deren Gefahren sie sich bewusst sei. Frau von der Leyen will sich besonders um die Familien kümmern, die Bundeswehr soll familienfreundlicher werden, Kinderkrippen in die Kasernen. Die Einstellung, mehr Respekt für den Soldatenberuf herzustellen, passt perfekt in die Strategie für die geplante weitere Militarisierung der Europäischen Union.
Am 19. und 20. Dezember 2013 fand in Brüssel der EU-Ratsgipfel statt. Zentraler Tagungsordnungspunkt war die gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspolitik. Margaret Ashton, (Baroness Ashton of Upholland), eine britische Politikerin, ist heute die „Hohe Vertreterin der EU für Außen- und Sicherheitspolitik“ und „Erste Vizepräsidentin der Europäischen Kommission“. Im Vorfeld der Konferenz erhielt sie den Auftrag, zu dem Inhalt des EU Ratsgipfels ein Arbeitspapier vorzubereiten. In diesem Papier heißt es u.a.: “Es ist wichtig, der Öffentlichkeit zu kommunizieren, dass Fragen der Sicherheit und Verteidigung heute von Bedeutung sind und sie für ihren künftigen Wohlstand wichtig sein werden, auch wenn unsere Bürger nicht notwendigerweise immer eine unmittelbare äußere Gefahr sehen müssen. Die Staats- und Regierungschefs sind genau die richtigen, um diese Botschaft einer breiteren Öffentlichkeit zu vermitteln und wir sollten diese Gelegenheit nicht verpassen.” (S. 13)
Vor einiger Zeit war ich bei einer Veranstaltung über Frauen im Militär. Sie wollen uns die Beteiligung an den Verbrechen des Krieges als emanzipativen Akt für Frauen verkaufen.
Ich diskutierte mit einer britischen Bomberpilotin, die ihren jetzigen Beruf so viel besser fand, als den der Lehrerin, den sie vorher hatte. Ich wurde gefragt, ob ich denn nicht auch meine, dass die Bundeswehr jetzt dadurch, dass Frauen verstärkt mitmachen, weiblicher und dadurch menschlicher würde. Ich fragte: Was ist ein weiblicher Krieg, was ist ein weiblicher Bombenabwurf? Nehmen Sie die Bombe erst in die Maschine, spritzen etwas Parfüm drauf, streicheln sie, bevor sie sie abwerfen? Unten rennen Kinder, Frauen und Männer um ihr Leben. Wir winken von oben: Diese Bombe wurde von einer Frauen geworfen!
Schönen Gruß von der Gleichberechtigung der Frauen aus den reichen Ländern.
Um nicht missverstanden zu werden: Ich bin auch gegen männlichen Bombenabwürfe, gegen Männer im Militär. Ich möchte die Auflösung allen Militärs.
"Eine Frau, die aufsteht, ist so schön, dass man erschauert, wenn man sie sieht“
„Es gibt Frauen, die gegen gesellschaftliche Zustände rebellieren.
Frauen, die ihre eigene Existenz führen, anstatt um Erlaubnis zu fragen.
Frauen, die Gerechtigkeit fordern, anstatt um Verzeihung zu bitten.
Es gibt Frauen ohne Angst.
Euch zuhören, heißt die Wirklichkeit sehen zu lernen.
Ein Hoch auf die Werte, die Ihr uns lehrt und dass Ihr uns das Bewusstsein vermittelt,
wenn wir dieses System nicht ändern, sind wir alle seine Komplizen!
- Subcommandante Marcos -
Was können wir machen?
Vorschläge für Aktionen:
- Zeigen, dass die Zivilgesellschaft der Welt gegen Krieg ist!
- Die Definitionshoheit über die Sprache zurück erobern, sie nicht den Massenmedien überlassen! Was heißt Pazifismus, Terrorismus, radikal-islamisch, Antisemitismus, Antiamerikanismus, usw.
- Rückeroberung des Zugangs zu den Massenmedien. Den hatten wir mal!
- Was sind gewaltfreie Aktionen? Lernen von da, wo solche Aktionen Erfolg hatten, z.B. in Südafrika,
- Solidarität denjenigen zeigen, die vom Krieg betroffen sind, ihre Erfahrungen öffentlich machen,
- Kriegsflüchtlinge unterstützen!
- Die Konzerne, die Krieg vorbereiten, an ihm verdienen, benennen und boykottieren!
- Auch dann Aktionen machen wenn wir sofort keinen Erfolg haben. Im Bewusstsein der Menschen verändern solche Aktionen auf Dauer etwas.
- Aktionen gegen die Werbung der Bundeswehr in Schulen und Jugendzeitungen!
- Diskreditierung der Pläne, die Bundeswehr „familienfreundlicher“ zu machen!
- Die weitere Militarisierung der EU verhindern, jeden Einfluss auf Abgeordnete zu nutzen!
Ellen Diederich (*1944), Internationales Frauenfriedensarchiv Fasia Jansen – Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!