Protest, Polemik, oder Poeterei?

Ich schreibe sehr viel über die Politik.
Sinnloses Lammento?
Zeitverschwendung?
Nur lautes Geschrei?
Wer liest das denn schon?
Wer ist daran interessiert?
Wer ist mit dabei?
Wer aber nur still,
schüchtern und bescheiden ist…
wer nichts sagt…
wer nur so tut als ob alles perfekt sei…
und sich danach, gedehmütigt,
gebeutelt, ignoriert,
entrechtet und verachtet fühlt…
wer sich als getreten
und getrampelt betrachtet…
wer meint er wurde erniedrigt,
verführt und entmachtet…
der ist voll Ärger
und Schmach
wenn es viel zu spät ist…
und sich dann doch
laut lästernd beklagt…
Sieht er’s dann ein…
hinterher…dass es
viel sinnvoller wär
nicht tatenlos, unbeteiligt
daneben zu steh’n,
sondern
rechtzeitig Klarheit zu schaffen,
Kontroversen zu beseitigen,
Lösungen zu erkunden und finden,
Kompromisse zu schließen…
um beizeiten zu verhindern
alles Übel, jegliche Miseren
das Aufbürden schwerer Lasten,
das Bezahlen und Begleichen
fast unerschwinglicher Kosten,
die Pest der Probleme und Plagen…
von Not und Pein…
der weiß dann vielleicht…
wenn ihm meine Poeterei erreicht…
und er sie sogar liest…
was mich so tagtäglich
bewegt, erregt, verärgert
und verdrießt…
und was mich anspornt
und animiert
nicht still zu bleiben…
und weiterhin meine Gedanken
in Gedichtform zu schreiben!
Ich mache weiterhin,
so lang es notwendig ist,
heftigen Protest mein eigen…
Die Demokratie erfordert
Beteiligung…Mitmachen…
Das Mitspracherecht ist auch eine Pflicht…
bei allen öffentlichen Belangen,
Angelgenheiten und Sachen…
nicht das Stillschweigen!


von © Gerhard A. Fuerst (*1936), USA, 11.4.2014