Lassen sich Kriege verstehen?
Krieg wurde befohlen,
Soldaten zogen aus,
hinterließen Frau und Kinder
und eine Mutter auch,
die weinte in die Schürze,
der Vater hielt bedeckt
mit Händen seine Tränen,
kannte des Krieges Schrecken,
das grausame Morden,
die gestorbenen Gefühle danach.
Es tobten Gefechte
auf See und anderswo,
Seelen sanken auf tiefen Grund,
wurden gefunden niemals mehr,
Werte brutal zerschossen,
die Lieben bangten Daheim,
Soldaten hofften auf Wiederkehr,
Kameraden kehrten zurück - oft allein
aus ihrer teuflisch bedrängten Lage.
Geschunden, verletzt kam der Zweifel,
Sinn ließ sich erfassen nicht mehr,
für Kriege und all die Leiden,
Frommes erlosch
im Rinnsal tödlicher Macht,
traumatische Gedanken
hielten Worte stumm.
Wahnsinn ist nicht zu verstehen!
© Heidrun Gemähling (*1943)