Der lange Krieg.

Es ist Krieg, viele Monate Krieg!
Schon beginnen es die Steine hinaus zu schreien.
Was dumpf und verängstigt die Tage her schwieg,
Will sich jetzt Stimme von Donner und Brandung leihen.

Es strömt Blut, das heilige Blut
Von tausend Schlachtfeldern in die Städte des Landes.
Und wir sind nicht mehr Glut, hasslodernde Glut,
Wie einst im Anfang des weltumlohenden Brandes.

Wir alle sind nur mehr ein Gesicht
Der steinernen Qual über ein wildes Erwachen,
Ein starres Schauen, das nur manchmal zerbricht
In ein hilfloses Weinen und grausiges Lachen.

Und ein Tasten aus allem Brand
Nach einer friedenumrauschten, durchsungenen Stunde,
In der über fremdes und eigenes Land
Die Menschen sich reichen die Hände zum ewigen Bunde.

Alfons Petzold (1882-1923)