Den Waffenruhm beschrein wir, geil auf Krieg.
Weh, eine Ewigkeit schon unbelehrt
Von Krieges Schrecken Hunger, schwarze Pest,
Belagerung, Gemetzel, Flucht im Schnee
Begann es, dieses ganze Volk, zu gelln
Nach Blutvergießen, als wärs Fußballspiel,
Für das man zahlt und über das man schwätzt,
Zuschauer und nicht Kämpfer.
Kein Versuch,
Sorglich voraus zu denken künft'ge Schmach,
Kein einziger Gedanke, dem, was kommen mag,
Sei er auch trüb und fade, fad wie trüb,
Rechtfertigende Gründe beizulegen: Blind
Verschickt man die Mandate für den Tod,
Verpackt in tönende Präambeln und
In hehre Worte und den Schwur zu Gott,
Von Abertausenden; gedankenlos
Liest Knabe wie Mädchen, liest die Frau, die stöhnt,
Zerreißt ihr Kind die Flügel des Insekts,
Vom Krieg als einem Witz zum Frühstückei ...

Samuel Taylor Coleridge (1772-1824), Angst in der Einsamkeit