Wir stehen am Beginn eines neuen Jahrtausends, eines neuen Entwicklungsabschnitts der Menschheitsgeschichte. Im Hinblick auf das Verständnis der äußeren Umwelt der Natur haben wir allein in den letzten fünfzig Jahren einen „Bewusstseinssprung“ vollzogen wie nie zuvor. Wir haben es erstaunlich weit gebracht in der Gestaltung der menschlichen Lebensverhältnisse. Fast so weit wie Gott, wie die Blumenkinder in dem bekannten Musical Hair, dem „faustischen“ Tragödienspiel unserer Zeit, singen. Vergleichen wir die technischen Erfindungen und Leistungen unserer Zeit mit der Bibel, dann erscheint dieser Vergleich fast gerechtfertigt. Wir können mit einer Frucht technischer Erkenntnis, nicht größer als ein Apfel, Millionenstädte in Sekunden im Feuer des Atombrandes vernichten. Wir können Tote zum Leben erwecken und künstlich Leben erzeugen. Und wie die Götter haben sich unsere Astronauten über die Erde erhoben und sich zeitweilig ein Himmelsgestirn, den Mond, als Wohnsitz gewählt. Doch in der Beziehung untereinander hat sich weder in den letzten fünfzig Jahren noch in den letzten zwei Jahrtausenden sonderlich viel geändert.


Mit der Verwirklichung der Nächstenliebe ist die Menschheit seit dem Jahre Null unserer Zeitrechnung nicht weiter gekommen. Was das Verständnis der „inneren“ seelischen Welt, der psychischen Natur, anbetrifft, hat die Menschheit den Bewusstseinssprung offenbar nicht mitgemacht. Nach wie vor wird die technische Wissenserweiterung zur Herstellung von Vernichtungswaffen benutzt, die geeignet sind, die Menschheit endgültig auszurotten.

Die kriegerischen Konflikte nehmen kein Ende. Die verantwortlichen und in einem Teil der Welt von der Bevölkerung aus freiem Entschluss gewählten, in den übrigen Ländern aber doch auch von Parteigremien oder Regierungskonsortien ausgewählten Politiker erklären in diesen Fällen, unter dem mysteriösen Zwang der Verhältnisse zu handeln. Sie sind offenbar nicht frei in ihrer Entscheidung. Doch bei etwas klarer Überlegung müsste jeder wissen, dass diese unpersönlichen Verhältnisse von Menschen gemacht und die Zwänge von individuell feststellbaren Persönlichkeiten gesetzt werden. Doch hierzu wird jede verantwortliche Person erklären, man wolle selber natürlich nur den Frieden, aber der Partner auf der anderen Seite … Und dann folgen eine Reihe von Mutmaßungen, von denen keineswegs feststeht, ob sie berechtigt sind oder nicht. Denn in den überwiegenden Fällen beruhen sie auf den eigenen Vorstellungen der betroffenen Persönlichkeit. Denn wie die Partner auf der anderen Seite wirklich denken, das weiß man nicht. In jeden Fall kann man sie sich nicht auswählen. Dr. Friedrich A. Doucet (?), Psychologie der Partnerwahl, 1970, Seite 31-32,