Es ist viel anstrengender, sich jeden Tag selbst das Leben schwer zu machen, mit Schuld, Scham, Groll und Gram in seinem Inneren durch Leben zu gehen, als beherzt zu beginnen, innerlich aufzuräumen und den Krieg mit sich selbst zu beenden. Denn wer sich selbst nicht liebt, ehrt, würdigt, und nicht voll hinter sich selbst steht, der führt Krieg gegen sich selbst. Und dieser Krieg in uns und mit uns selbst ist die Grundlage aller Kriege zwischen den Frau und Frau, Man und Man und zwischen Frau und Mann; des Krieges in den Firmen und unter Firmen; des Krieges unter den Religionen und unter den Ländern. Diese Menschheit befindet sich seit sehr langer Zeit im Kriegszustand an allen Fronten, aber die Wurzel dafür liegt im Krieg des Einzelnen mit sich selbst, in seinem Glauben, er sei nicht gut, sondern schlecht.
Robert Betz (*1953), Willst Du Normal sein oder Glücklich, S. 180