Jede Idealisierung ist gefährlich, weil sie die Realität verzerrt, und jede Entwertung ist der Anfang von Gewalt und Krieg, weil Schuldige gebraucht werden, gegen die man bei Bedarf auch kämpfen kann, um das eigene brüchige, abwertete und gekränkte Sein nicht spüren zu müssen. Es entstünde niemals Krieg, wäre eine ausreichend große Anzahl von Menschen primär narzisstisch gesättigt, statt dem Zwang zu unterliegen, den bitteren Opferstatus in Täterschaft zu verwandeln. Hans-Joachim Maaz (*1943), Die narzisstische Gesellschaft, Seite 26-27