Der Krieg, als destruktive Gruppenaggression definiert, ist das Ergebnis der kulturellen Entwicklung, er kann daher auch kulturell überwunden werden. Er nützt einige universale Anlagen des Menschen, wie seine aggressive Emotionalität und die Bereitschaft zur Gruppenverteidigung, sein Dominanzstreben, seine territoriale Neigung, seine Bereitschaft, auf agonale Signale ihm fremder Menschen anzusprechen, und anderes mehr. All dies würde jedoch nie zum Kriege führen. Dieser setzt vielmehr Planung, Führung, destruktive Waffen und die Überwindung des Mitleids durch Dehumanisierung des Gegners voraus. Der Mensch erweist sich an diesem Punkte als leicht indoktrinierbar. Irenäus Eibl-Eibesfeldt (*1928), aus "Die Biologie des menschlichen Verhaltens - Grundriß der Humanethologie: Zwischengruppenaggressionen - Krieg". Piper, München, 3. Auflage, 1984, Seite 565