Es ist wichtig, sich weiterhin um Abkommen zu bemühen, mit dem Ziel, Massenvernichtungswaffen zu zerstören und damit eine direkte Gefahrenquelle zu beseitigen. Auf lange Sicht gesehen reicht das nicht aus. Um die Zukunft der Menschheit zu sichern, müssen wir nicht nur die Instrumente der Kriegsführung vernichten, sondern den Krieg selbst. So lange der Krieg eine anerkannte gesellschaftliche Einrichtung ist und so lange Konflikte mit militärischen Mitteln gelöst werden, besteht die Gefahr, dass ein Krieg, der als lokaler Konflikt beginnt, zum Beispiel in Kaschmir, weltweit eskaliert und Massenvernichtungswaffen zum Einsatz kommen. Die Wahrscheinlichkeit mag sehr gering sein, aber die Folgen wären so gewaltig, dass wir alles tun müssen, was in unserer Macht steht, um das Risiko auszuschalten. Im Nuklearzeitalter können wir Kriege nicht länger dulden, nicht einen einzigen. Da die Zukunft unserer menschlichen Spezies auf dem Spiel steht, ist jeder von uns betroffen. Eine Welt ohne Krieg ist zu einer äußersten Notwendigkeit geworden. Sie zu erschaffen, muss zu unserem unerschütterlichen Ziel werden.
Józef Rotblat (1908-2005)