Zum Frieden gehört es, sich gegenseitig nicht fest zu nageln auf Äußerungen, die der Konfrontation dienen und die es auf jeder Seite gibt. Besser ist es, an positive Ansätze der jeweils anderen Seite anzuknüpfen. Es ist überhaupt kein Triumph, wieder einmal beweisen zu können, der Gegner sei und bleibe so verstockt wie stets; man habe es ja immer gewusst. Hinter einer solchen Haltung verbirgt sich in Wahrheit das Bedürfnis, sich den Gegner als Gegner zu erhalten, damit man sich selbst nur ja nicht zu korrigieren braucht. Richard von Weizsäcker (1920-2015)