Dringt ein Mann in einen Garten ein und stiehlt Pfirsiche und Pflaumen, so wird er von allen, die davon hören, getadelt und von den Beamten, falls sie ihn stellen, bestraft. Warum nun aber? Weil er einen anderen geschädigt hat, um sich selbst zu nützen. Raubt einer Hunde, Hühner oder Schweine, so wird die Unrechtmäßigkeit seiner Tat als noch ernster empfunden als der Diebstahl von Pfirsichen und Pflaumen... Je mehr Schaden man anderen zufügt, um so böser handelt man also und um so strafbarer macht man sich auch. Wer nun einen Schuldlosen, ihm Kleider, Spieß und Schwert raubt, der hat sich eine noch ärgere Tat zu schulden kommen lassen... Je größer der Schaden, je böser eine Handlung, desto schwerer auch das Verbrechen. Alle edlen Männer unter dem Himmel wissen das und verdammen daher auch solche Taten als Verstöße gegen die Rechtschaffenheit. Wird aber eine Tat verübt von der Größe eines Überfalls auf einen anderen Staat, so wissen sie auf einmal nicht mehr, dass sie zu verdammen ist, ja sie rühmen sie noch und erklären sie für rechtschaffen. Kennen solche Leute überhaupt noch den Unterschied zwischen Rechtschaffenheit und Frevel? Mo Dse (um 470-391 v.u.Z.)
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