Ich bin ein anständiger Mörder. Ich weiß der Mord hat keinen guten Ruf. Aber deshalb muß man sich als Mörder noch lange nicht mit Soldaten vergleichen lassen. Der Mörder hat doch immer einen Grund und ein konkretes Opfer. Mag der Grund auch subjektiv bösartig und voller Habgier sein mag das Opfer auch nicht immer so schuldig sein dass es die Hinrichtung verdiente. Immerhin geht der Mörder zielgerichtet vor. Dagegen ein Soldatenschwein drückt auf den Knopf und aus dem Himmel fallen Bomben - wahllos. Wer mit seinen Granatwerfern Maschinenpistolen und Raketen einfach in die Menge hält trifft Unschuldige ohne Zahl Zivilisten die er vorher nie gesehen die ihm nie etwas zuleide getan. Hingegen ein Mörder der sein Weib umbringt ertrug Demütigung und Wunde lang zuvor. Man darf doch nicht gleichsetzen solch sensiblen Menschen mit megabrutalen Massenkillern ohne Scham und Reue. Unehrlich und verlogen sind sie auch noch die Soldatenschweine. Ein geständiger Mörder sagt in der Regel: Ja ich habe getötet. Der Soldat sagt: Ich habe ein Weichziel fixiert. Oder er versucht sich mit schamlosen Ausreden heraus zu mogeln: Ich habe mein Vaterland verteidigt selbst wenn es ölig irgendwo auf einem Scheichtum liegt.
Jahrelang zum Töten abgerichtet speziell ausgebildet und trainiert ist die Soldatenbrut. Der Mörder ist in der Regel Laie. Ein Laie dem aus Wut und Zorn ein Mord mal unterläuft. Hinterher tut es ihm vielleicht noch leid.
Kabarettistenduo Volkmar Staub (*1952) und Reiner Kröhnert (*1958), Programm 1995