Den jungen Leuten wird mit vollstem Recht geboten, dass sie die Affekte meiden sollen, das heißt die allzu heftigen Gemütsbewegungen, die der Vernunft nicht gehorchen, wie zum Beispiel Liebesverlangen und Begierde, Hass und Verachtung, Genusssucht, Niedergeschlagenheit, Vermessenheit, Furcht und Zorn, von denen der schwache Mensch aufgewühlt und hin und her geworfen wird wie das Meer von den Stürmen. Hieraus entstehen die Unruhen der Welt, Zwietrachten, Aufruhr und Kriege, Verwüstungen von Städten und Untergang von Menschen entspringt daraus; in diesen Netzen verfangen sich die Seelen, mit diesem Unrat beschmutzen sie sich und durch solche Flecken verunreinigt, büßen sie das Ebenbild des göttlichen Vaters ein; diese Klippen stellen sich denen, die zum Himmel steuern, allenthalben entgegen. Jacob Wimpheling (1450-1528)